Abgetrieben

Ein Gedicht von Rainer Maria Derstroff
Nur 60 Euro kostet der Genuß.
Weit weg von Frau und Kind, ich kann es wagen und probieren.
Bekomme Spaß, keinen Ärger, keinen Verdruß.
Möchte die Natur, meine eigenen Kräfte spüren.

Wohltuende Wärme steichelt meine Haut.
Fühle, wie das Blut meine Adern spült.
Ein Spiel der Sinne, ist mir so vertraut.
Entspannung pur, sagenhaft, wie es sich anfühlt.

Unzählige Male habe ich hiervon geträumt.
Genieße das Auf und Ab.
Ohne diese Erfahrung hätte ich was versäumt.
Bin sanft gebetet wie im Grab.

Die Wogen des Lebens mich davontragen.
Ich komme ins Schwitzen, mir wird langsam heiß.
Lasse es geschehen, ohne zu fragen.
Ach, wie gut es tut, ein jeder weiß.

Schließe die Augen, lasse alles mit mir geschehen.
Meine Phantasien werden zur Euphorie.
Wer guten Sex kennt, kann es verstehen.
Diese Momente vergisst man nie.

In alle Adern und Muskeln es heftig eindringt.
Totgeglaubtes wird wiederbelebt.
Jede Bewegung in meinen Sinnen mitschwingt.
Wahnsinn, wie mein Körper bebt.

Plötzlich kam es mir - wie vom Blitz umgehauen.
Zuvor hatte ich noch lauthals geprahlt.
Hatte vergessen auf die Uhr zu schauen.
60 Minuten hatte ich nur bezahlt.

Wieder einmal hatte ich mich überschätzt.
Bin mit dem Paddelboot zum Steg des Vermieters gehetzt.
Er lächelte, gab zu verstehen:
Lass` dich nie treiben, sonst wirst du eines Tages untergehen.

Informationen zum Gedicht: Abgetrieben

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26.03.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Rainer Maria Derstroff) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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