Wenn zum ersten Morgensonnenlicht
durch den Nebelvorhang Helligkeit einbricht,
Du schlafende Schönste aller Blumen mein
dem neu anbrechend' Tag fällst anheim.
Deine Blütenblätter von Nebeldunst benetzt,
verführen durch ihren zartschimmernd' Liebreiz.
Durch verlockend' Morgenrot in Laune versetzt,
meinen süßen Worten mangelt es an Geiz!
So flüster' ich Dir erröteten Rose ein,
wie schön im grauen Nebelschleier nur Du,
raubst mir all' heißen Atem mein,
sanft entströmt er auf Deine Blüte zu.
Umgarnt von solch' wohlig' Zärtlichkeit
zur Sonne hin öffnest Du Dein Blütenkleid.
Von Deinem süßen Duft ganz benommen,
wehrlos von Dir gefangen genommen!
In nur kurzer Zeit in voller Pracht erstrahlend,
Nebelschwaden ein letztes Mal dich umgarnen.
Gebannt meine Augen Dich ganz ausmalend,
mich dabei als frischen Morgentaue tarnend.
Sogleich ist der Sonne es doch gelungen,
der Nebelbann auch für diesmal gebrochen.
Meine Lippen beim Kussversuch bezwungen,
eitel sie von Dornen Dein wurden gestochen.
Nicht minder Deine Schönheit mir bleibt gewahr,
beschenkst meine Sehnsucht mit Deiner Pose.
Mein leicht blutend' Mund so unmittelbar,
schmecke ich die süße Liebe einer Nebelrose
© meteor 2023