Der Garten steht in voller Pracht,
wie herrlich all die Blumen blühn.
Ganz sanft ist die Natur erwacht,
die Wiesen stehn in sattem Grün.
Der Sommer wird zum Farbenmeer,
die Rose zeigt ihr schönstes Rot.
Mein Herz vor Einsamkeit so schwer,
der Vater schon so lange tot.
Nun sitz ich hier auf meiner Bank,
und schaue weit zum Himmel rauf.
Ich bin vor Sehnsucht schon ganz krank,
das Leben nimmt still seinen Lauf.
Der Baum steht da, so stark und groß,
der Liebste hier, und doch weit weg.
Die Steine sind bedeckt vom Moos,
auf meiner Seel‘ ein dunkler Fleck.
Die Sonne scheint so warm und mild,
ich spür die Kälte in mir drin.
Ich fühl mich hilflos wie ein Kind,
weiß lang schon nicht mehr, wer ich bin.
© Kerstin Mayer 2021