Gedichte über Schmerz - Seite 409

Ein winzig fehlender Schritt,
Vorm eintretenden Einschnitt.
Ein letzter tieferer Zug,
bald das kleine Herze ruht.
Noch hält ein winz‘ger Schimmer,
Dich im vertrauten Zimmer.

Dein Geist die Freiheit sehnt vorbei,
Bei der er kann sein schmerzesfrei.
Betrachtest ein letztes Mal,
Diesen so kleinen Sonnenstrahl.
Schließt nun die Augen mit bedacht,
Denn verzehrst und begehrst die Nacht.

Heran zieht große Stille,
jeder bekam sein Wille.
Verschlungen von Dunkelheit,
Bist du nun endlich bereit,
Kappst die letzte Brücke weg,
fliehst endlich aus dem Versteck.

Dein Herze nun am rechten Fleck,
Will niemals mehr von der Nacht weg.

Ganz heimlich still und leise
machtest du dich auf zu deiner letzten Reise.
Tage lang haben wir dich gesucht.
Jeden Tag ohne dich -
auf's Neue verflucht.
Tage ohne schnurren an meinem Bein.
Du da draußen irgendwo - ganz allein.
Gesucht in jeder noch so kleinen Ecke.
Hinter jedem Busch und jeder Hecke.
Die Tage endlos waren
vor Sorge, Angst und den Gefahren.
Kein Miauen mehr am Morgen.
Tage voller Sorgen.
Zum Schluss dich doch entdeckt.
Zu spät
Hat dich zu Tode was erschreckt?
Warst du krank oder was ist mit dir geschehen?
Warum nur musstest du schon so früh gehen?
Du warst unser Wegbegleiter.
Ein Trost, wenn jemand traurig war.
Immer warst du da.
In Erinnerung wirst du
immer bei uns sein
In Gedanken stets bei uns - nie allein