Gedichte über das Schicksal - Seite 63

Nahm ein altes Buch hervor,
es lag so manches Jahr,
da störte mich ein Eselsohr,
das grundlos dort nicht war.

Als ich die Seite aufgeschlagen,
da hab ich es entdeckt,
ein gepresstes Kleeblatt wars,
das ich da einst versteckt.

Als ich noch nicht sechzehn war,
das viel mir plötzlich ein,
da sollte dieses Blatt, so war,
ein Glücksbringer mir sein.

Die erste Liebe muss es gewesen sein,
er hielt mich bei der Hand,
als er am Wiesenrain
das Glückskleeblättchen fand.

Ich habe es in Ehr gehalten
und in dem Buch gepresst,
hab gehofft, das Glück soll halten,
dass er mich nie verlässt.

Das Kleeblatt ist nun ausgeblichen,
verlor das letzte Grün,
die Liebe war auch bald gewichen
und er ging auch dahin.

Ich leg das Blättchen nun zurück,
wo es lag so lange Zeit,
es erinnert mich an erstes Glück,
doch auch ans erste Leid.

Man sitzt am Meer,
hört leise,
wie die Wellen rauschen.
Gefahren lauern,
verrät die Gischt,
so manchen Fischer,
hat es schon erwischt.

Ein gutes Leben haben,
das war Ihr Ziel!
Verlangten Sie vom Leben,
doch zu viel?
Der Gefahr bewusst,
doch nie gescheut,
Ihr Leben nie bereut!

Frau und Kind,
am Leuchtturm standen,
als die Reise,
hat begonnen!
So mancher Mann,
nicht wiederkam,
das Meer hat ihn genommen.

Gewittersturm und hohe Wellen,
das alles haben Sie ertragen.
An Land nicht glücklich,
drum sind Sie immer wieder rausgefahren.
Zu erleben diesen Traum vom Glück,
die Freiheit festzuhalten,
doch Ihre Seelen fanden nie zurück.