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Gedichte über das Schicksal - Seite 326


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Undank ist der Welt Lohn!

Undank ist der Welt Lohn!

©Hans Hartmut Karg
2017

Mein Freund vermietete ein Haus
An ein Paar mit noch kleinen Kindern.
Sie wussten nicht mehr ein, noch aus,
Da half er doch zu überwintern.

Er hatte Mitleid mit dem Paar
Und willigte vertraglich ein,
Dass es mit seiner Kinderschar
Ins Miethaus können nun hinein.

Die Miete blieb sehr moderat,
Er wollte keine Indexierung.
Er wusste ja: Wer hat, der hat!
Geld war für ihn niemals Verführung!

Er wollte auch keine Kaution,
Kam der Familie entgegen,
Hatte er selbst doch guten Lohn:
So gab er gerne seinen Segen!

Er übernahm sogar den Hauptteil
Der Nebenkosten, die anstanden.
Die Nächstenliebe war ihm Heil,
So wie wir ihn ja alle kannten.

Doch als die Kinder aus dem Haus,
Die Mietleute jetzt gut verdienten,
Es bei ihm nicht mehr sah gut aus,
Weil sie sein Arbeitsfeld verminten,

Da wollte er nach nun zehn Jahren
Doch etwas mehr. Es ging ja gut
Den Mietern, die ihr Glück bewahren,
Viel Arbeit hatten, viel Fleiß und Mut.

Doch man schlug jetzt die Breitseite
Und Anwälte kamen ins Spiel.
Damit er ja sich nichts verleite,
War Billigmiete weiter Spiel.

Mit Lügen wurde er traktiert,
Er wäre doch ein Monstermann,
Den nur die Geldzahlung verführt:
Er will ans Kapital heran!

Nun fand er Gottseidank den Anwalt,
Der ihn aus dem Schlamassel holte.
Die Gegenliebe war jetzt kalt,
Weil sie einseitig Vorteil wollte.

Da war er Freund auf viele Jahre,
Zeigt' Solidarentgegenkommen –
Und hat am Ende graue Haare,
Weil andere nur mitgenommen...

Nie wieder ein Entgegekommen!
Gutmüdigkeit ist liderlich!
Sonst ist man auf den Hund gekommen
Und macht am Ende keinen Stich!

Wo einseitig Fürsorge lebt,
Schafft mancher nur Begehrlichkeit,
Denn wo der Mensch giersüchtig strebt,
Verspielt er jede Freundlichkeit!

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