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Gedichte über das Schicksal - Seite 305


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Im Geiste...

Im Geiste…

Einmal schon wandelte ich, im Geiste, durchs dunkle Tal. Gott sah ich nur als Marionette an dessen Seilen der Teufel zog. Ich schaute höher über mich und sah alle mir bekannten Götter und noch viele mehr.
Die Alten hingen an der Wand, manche schon verstaubt. Es wirkte wie ein großer Raum. Wie des Teufels Puppenhaus. Dort war ein Tisch, dort schnitzte er. Wahrscheinlich an neuen Göttern. Einen neuen benutzte er schon. Er sah anders aus, mit Schlips und Kragen.
Angestoßen schrak ich zusammen, schaute mich um. Da sah ich Gestalten, sie sahen aus wie Menschen, nur ganz in Schwarz und ohne Gesichter. Nicht Mann, nicht Frau, nicht nackt, und nicht bekleidet, einfach nur schwarz, einfach nur da. Doch sie bewegten sich auf ihre Götter zu. Sie schoben mich vorwärts, unbeirrt. Nichts hielt sie auf.
Als ich um mich schaute sah ich aber auch leuchtende Punkte. Ich schaffte es zu einem und sah, es war ein Rabbi der von Liebe sprach. Ein Anderer, eine junge Frau, kämpfte mit Schildern gegen Tierversuche. So wie diese gab es viele, einige verschwanden, andere entstanden.
Ich wandte mich wieder in Stromrichtung und sah das die Reihen vor mir weniger wurden. Und als ich in der Letzten stand, sah ich die Hölle so wie sie ist. Ich fiel hinunter und stand auf einmal wieder in der Realität. Heilfroh erkannte ich, es war nur ein Tagtraum.
War es eine Vision? Gabs eine Rettung? Oder war es nur meine Fantasie? Ich weis es nicht, nur seh ich jetzt die Welt anders.

23.05.2006


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