Gedichte über das Schicksal - Seite 257

naja, meistens jedenfalls


Gab ja sogenannte Vorkoster früher,
wenn Einem ging halt der"Kackstift",
wie man so schön sagt, die da halt eher,
naja, speisten, hatte man Angst vor Gift.


Die Meisten hauten da ordenlich rein,
na, bei den edlen Speisen, war ja klar.
Aber Einige, sollte halt nicht so sein,
die kippten doch aus den"Latschen" da.


Naja, man wartete halt ne zeitlang ab,
was geschied, bevor begann der Sturz,
auf die Speisen, bis es da eben gab,
nen kräftigen Rülpser, oder auch Furz.


Ja, man ging voll auf Sicherheit eben,
"Unwichtige" machten dann diesen Job.
Ging ja schließlich um`s Weiterleben,
Vorkoster hatten meist"nüscht im Kopp".

Liebe zur Frau
langsam verblast
hat nicht geweint, hat nicht gelacht
alleine am See
ein Stein flog hinein
niemand hört plätschern
allein wollt er sein
Er geht durch die Straßen
Er kann nicht verstehn
Die Kinder die lachten
wann werden Sie es sehen?
Er saß in der Ecke
Das Messer am Arm
wollte nicht sterben
nur Schmerzen erfahren
doch er fühlte nichts
seit Lebzeiten schon
schwamm er entlang
dem emotionslosen Strom
Keiner versteht
was vorgeht tief drin
denn alle sehen nur
das Lachen vom Kind
alle sehen
sein Selbstbewusstsein
nicht den kleinen Jungen
der schreit ganz allein
der sitzt in seinem Bett
der hofft das er fühlt
nicht irgendein Schmerz
nur irgendein Gefühl
Doch da ist der Ruf
Er hört ihn ganz schwach
Er weiß das er muss, Er weiß das ers schafft
Das ist dieser Wille
auf den Klippen zu stehen
die Welt unter ihm
wie ein Löwe zu brüllen.

Von Sorgen will ich Abstand halten,
sie lähmen mich von früh bis spät.
Der Frohsinn kann sich nicht entfalten,
es fehlt ein Hahn, der nach ihm kräht.

Dann spinnt der Kummer seine Fäden,
und immer dichter wird sein Netz.
Der Jammer platzt aus allen Nähten,
so lautet ein Naturgesetz.

Für Ärger wird man sich entscheiden.
Entsetzt ist man im höchsten Grat,
und unwillkürlich wird man leiden,
am Ende hat man den Salat.

"Ich bin vertstimmt", so heißt es trocken.
Ins Ohr setzt man sich einen Floh,
dann fängt man an mit sich zu bocken,
und wird nicht seines Lebens froh.

Roman Herberth