Dubrovnik nach einem Jahr
Jetzt holt man Fotos gern heraus,
Die man vor einem Jahr geschossen,
Als man noch konnte aus dem Haus
Und reisen dorthin unverdrossen.
Man sah schon auf dem Weg da hin:
Der Wohlstand war ja sehr erwachsen,
Sah Boote, die voll Freiheitssinn
Und Häuser, die im Bau gewachsen.
Den Reichtum gab es wie im Westen,
Auch Restaurants mit Sterneköchen,
Touristen auf Geschichteresten
Und solche, die im Laufen sprechen.
Fast alles ging damals von Bord,
Wo noch die vielen Touri-Fallen
Und das Gedränge fand der Ort,
Wollte den Menschen ja gefallen.
Am Schiff waren die Whirlpools leer,
Denn die gehörten uns allein,
Bis Freunde kamen wieder her –
Man durfte badend glücklich sein!
Wenn alle Menschen dorthin streben,
Wo nichts ist, als nur das Gedränge,
Kann man sich recht gut frei erleben:
Niemand da – und keine Zwänge!
Die Fotos zeigen uns demnach,
Wie frei wir damals konnten lesen,
Als alle Welt mit Müh' und Ach
Im Massenandrang ward gewesen.
Dubrovnik atmet heute auf:
Die Kreuzfahrer sind ausgeblieben!
Kaum jemand geht zur Stadt hinauf,
Wo Händler die Touristen lieben.
©Hans Hartmut Karg
2020
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