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Gedichte über Satire - Seite 51


Ménage-à-trois

Zu zweit fühlt sich ein Paar allein,
die Leidenschaft schläft fest und tief.
Ein jeder wahrt den schönen Schein
im bürgerlichen Spießer-Mief.

Die Stellung ist nur: Missionar,
SEIN Körper wiegt IHR viel zu schwer.
Es wäre wirklich wunderbar,
käm´ „etwas Neues“ doch einher.

Gesagt, getan. Ein toller Mann
liegt zwischen IHNEN – eines Nachts.
Giovanni – so heißt der Galan,
der beiden schöne Augen macht.

Giovanni zeigt ganz ungeniert,
was er so tut mit Frau und Mann.
Solange SIE sich etwas ziert,
bleibt ER bei IHM am Balle dran…

Die Muskeln prall wie ein Titan,
die Zunge feucht und wieselflink,
Giovanni törnt die beiden an,
als gut geübter Schmutz(es)fink…

Nun sind die drei in voller Fahrt,
Tabus gibt es schon längst nicht mehr.
Giovannis Scham ist unbehaart,
es rumst und bumst beim Stoßverkehr!

SIE ist schon lange vor IHM da,
wie hat´s Giovanni nur gemacht?
Er war ganz einfach wunderbar,
mit riesengroßer Mannespracht.

Jetzt ist auch ER dort angelangt,
wo ER schon lange nicht mehr war.
Giovanni, ihm gebührt der Dank,
erhält den Lohn, wie immer bar …

Doch irgendwann verliebt SIE sich,
die beiden trennen sich auf Zeit.
ER fühlt sich klein und jämmerlich
und flüchtet in die Trunkenheit.

SIE lebt nur noch mit Schuldkomplex,
Giovanni kommt schon längst nicht mehr,
denn ohne Geld gibt´s keinen Sex
und ihre Taschen sind längst leer.

SIE will zurück aus dieser Not
zum IHM, der IHR doch so viel war.
ER trinkt sich eines Nachts zu Tod,
in seiner düst´ren Kellerbar.

SIE war noch niemals so allein.
IHR Kummer sitzt unendlich tief.
Doch wahrt SIE stets den schönen Schein
im bürgerlichen Spießer-Mief…
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