Der Gartenzwerg

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Der Gartenzwerg

Den Gartenzwerg, den gab es nicht,
Als ich noch klein, als Kinderwicht
Den Weltkrieg hinter mir gelassen,
Um freiheitlich nun Fuß zu fassen.

Dann kamen sie, ja ganze Trauben
Von Zwergen, sogar neben Lauben!
Der Plastikzwerg kam auch dazu,
Ließ keinen Garten mehr in Ruh'.

Er schaut' Dich an, er schaut' mich an,
Weil fröhlich er nicht anders kann,
Als klein mit seinem Kindchenschema
Verdrängen das Lebensdilemma.

Gutmütig, übersättig, drollig
Ist er mitunter dann recht rollig,
So dass man ihn gern stehlen will,
Denn Glück bleibt aller Menschen Ziel.

Heut' ist er kaum noch irgendwo.
Ich glaub', die Menschen sind ganz froh,
Wenn sich die Zwerge nun entfernen,
Um ihre Gärten zu entkernen.

Die Heimgärten sind überbaut,
Man hat dem Gartenzwerg geklaut,
Was er an Platz benötigt hätte
An dieser heimeligen Stätte.

Wenn einer einen Garten hat,
So findet man an Kindes Statt
Kein einziges Zwergmännchen mehr –
Denn das schwimmt längst im Weltenmeer...

Es gibt kaum noch die Gartenstreber
Mit Pflanzfreuden in ihrem Schreber,
Weil man sich gegen Mühen stemmt
Und lieber chillt – ganz ungehemmt!


©Hans Hartmut Karg
2020

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Informationen zum Gedicht: Der Gartenzwerg

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18.04.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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