Verborgen in harter Schale
Reife schon so lange Zeit,
Wollte fliehen viele Male
Aus eng umfasster Einsamkeit.
Angst vor Kälte, Eis und Wind
Bleib' im Dunkel geschützt, gefangen,
Wo die Gefühle schweigen blind
Können nicht ans Licht gelangen.
Wenn graue Wolke beginnt zu brechen
In verlorenen, ersten Frühlingsstrahlen,
Bringen diese mit sich ein Versprechen
Vom Ende verschwiegen kalter Winterqualen.
Umspielen mit Wärme und mit Licht
Locken das Leben aus allen Verstecken,
Der Freiheit Sieg als Schale bricht
Und Triebe sich der Welt entgegenstrecken.
Nun steht verwundbar und in voller Pracht,
Was schlummerte so tief verborgen.
Entkommen der ängstlich gewählten Wacht,
Erblühen Liebe und Leben ohne Sorgen.
Leidenschaft erstrahlt in sanfter Farbe
Mit Vertrauen wie Blütenblätter fein.
Die Seele bleibt nicht ohne Narbe,
Doch kurzes Glück beherrscht mein Sein.
Bin hier ungesehen als Einer unter vielen,
Verborgen im großen, weißen Blütenmeer.
Mein Innen muss seine kleine Rolle spielen,
Jemanden zu finden, zu spüren, bleibt schwer.
Zeit zerrt stets fragend am Lebensast
und frischer Wind beginnt zu küssen,
Bis der Einsame, befreit von jeder Last,
Im Sturm der Liebe mitgerissen.
Liebe trägt auf Sturmesschwingen
Jeden, der es wagt zu fallen.
Und Herzen, die in Liebe miteinander ringen,
Blühen am strahlendsten von Allen.