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Gedichte über Realität - Seite 67


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Besser ohne dich!

Wir haben uns nicht gerade
unter den besten Bedingungen
kennen und „lieben“ gelernt.
Hatten dennoch vieles gemeinsam.

Seelische Krankheiten,
die uns miteinander verbanden.
Das war es dann aber auch.
Hatten beide keinen Plan von Liebe.

Alles begann in einer Tagesklinik,
die weder dir noch mir geholfen hat.
Wir hatten beide mit unseren
Problemen zu kämpfen.

Ich fühlte mich in deiner Nähe wohl,
diese Erfahrung mit einem Jungen
war mir vorher relativ unbekannt.
Es gefiel mir, war jedoch nicht von Dauer.

Ich war nicht verliebt in dich,
kannte dieses Gefühl überhaupt nicht.
Wollte es zumindest mal versuchen
und hoffte, meine Gefühle würden wachsen.

Aber schon in der ersten Woche,
hätte ich die Flucht ergreifen sollen.
Nach der desaströsen Geburtstagsfeier
einer damaligen „Freundin“.

Ich war naiv genug zu glauben,
dass kein Alkohol konsumiert wird,
während wir abends Bowling spielten.
Da habe ich mich gewaltig getäuscht.

Du warst einer von den sieben,
die sich regelrecht betrunken haben.
Übernachtete an diesem Tag
das erste Mal bei dir,
habe es dann auch sofort bereut.

Obwohl ich mich dir anvertraut
und von meinen Problemen erzählt habe,
hast du darauf keine Rücksicht genommen
oder Verständnis gezeigt.

Du drängtest mich dazu,
mit dir zu schlafen.
Ich sagte deutlich „Nein!“
Du nahmst dir, was du wolltest.

War das deine Definition von
„Ich will doch nur geliebt werden“?
Drei Stunden lang musste ich es
über mich ergehen lassen.

Wir haben nicht mal verhütet,
musste die Pille danach selber bezahlen.
Hast mich nicht unterstützt
und mich damit alleine gelassen.

Mein erstes Mal habe ich mir
ganz anders vorgestellt.
Nicht unbedingt romantisch,
aber auch nicht auf diese Weise.

Könnte dein Vorgehen als Tortur bezeichnen,
das wäre dir gegenüber nicht fair.
Bin trotz dessen noch bei dir geblieben
und habe des Öfteren mit dir geschlafen.

Ich habe nie etwas gespürt,
es hat auch keinen Spaß gemacht.
Es war viel mehr ein Zeitvertreib,
als dass es hätte angenehm sein können.

Hatte das Gefühl, als würde ich
beim Versuch den Motor zu starten,
diesen immer wieder abwürgen,
bevor er überhaupt anspringen kann.

Lag es an mir oder doch an dir?
Lag es daran, weil ich nichts für dich
empfunden habe?
Weil ich mich nicht voll und ganz
auf dich einlassen konnte?

Wir hatten es beide im Leben nicht leicht
und haben unsere Päckchen zu tragen.
Du gingst schier rücksichtslos mit mir um,
für dich anscheinend ein Normalzustand!

War schließlich nicht deine erste Freundin,
hast von meinen Vorgängerinnen erwartet,
dass diese mit der Pille verhüten.
Hauptsache, du musstest es nicht tun!

Du hast mich andauernd um Geld gebeten,
für Zigaretten oder anderen scheiß.
Dabei hatte ich selbst nicht viel.
Habe mich ausnehmen lassen!

Ob wir ins Kino gingen
oder Pizza bestellten.
Selbst in deiner Wohnung
hattest du kaum was zu Essen da.

Ich war deine persönliche Bank,
sogar für Verhütungsmittel.
Du hast nie für etwas gezahlt,
war dir das nicht unangenehm?

Auch als wir mit einem „Freund“,
der auch noch angetrunken war,
zu seinem Bruder gefahren sind,
damit wir ihn kennenlernten,

und mit 120 km/h über die
Landstraße gebrettert sind,
hast du mich nicht mal gefragt,
ob alles okay ist.

Ich dachte, jeden Augenblick
wir würden einen Unfall bauen.
Bei dieser Geschwindigkeit
und mit heruntergelassenen Fenstern.

Meine Angst überwog und ich war froh,
als wir endlich ankamen.
Mit zitternden Beinen stieg ich aus
und habe dich dafür verachtet.

Für dein abwesendes Verhalten
mir, deiner Freundin gegenüber.
Er gab uns freundlicherweise
Geld für ein Taxi,

damit wir heil nachhause kommen würden.
Immerhin, hatte er darüber nachgedacht.
Mein Vater holte uns stattdessen ab
und du behieltest das Geld für dich,

anstatt es ihm zurückzugeben.
Wie ignorant und egoistisch
kann ein Mensch überhaupt sein?
Du hast es nie anders gelernt,

das ist aber keine Entschuldigung.
Du dachtest, du wärst nach dem
Aufenthalt in der Tagesklinik geheilt,
da hast du dich aber vertan, mein Lieber!

Dein Verhalten hat mich angewidert.
Ich ekelte mich regelrecht davor,
dich zu küssen und alles,
was damit zu tun hat.

Nach zweieinhalb Monaten traf ich
endlich die erlösende Entscheidung.
Ich trennte mich von dir,
weil ich es nicht mehr aushielt.

Ich hätte schon nach der ersten Woche
den Schlussstrich ziehen sollen.
Habe abgewogen, wo es schlimmer ist,
bei dir oder bei meinen Eltern.

Brauchte Abstand und habe ihn
bei dir auch bekommen.
Wollte dich aber nicht
aushalten müssen.

Mein Verhalten in dieser Hinsicht
war auch nicht das Beste.
Trennte mich per Whatsapp
von dir, das war feige.

Wollte dir nicht unter die Augen treten,
das warst du mir nicht wert.
Wollte dich endlich loswerden
und nicht weiter ertragen müssen.

Die Trennung tat uns beiden nicht weh,
weil wir nicht wussten, was Liebe ist.
Wissen es wahrscheinlich immer noch nicht,
haben verschiedene Ansichten davon.

Du warst mein erster Freund,
auf diese Erfahrung hätte ich
sehr gerne verzichtet.
Habe ich daraus gelernt?

Ich möchte mich niemals in jeglicher Hinsicht
von jemanden abhängig machen.
Mich nicht zu Sachen drängen lassen,
die ich unter keinen Umständen tun möchte.

Mich respektlos behandeln, ausnutzen
oder missbrauchen lassen.
Mein Vertrauen nicht in die falschen
Hände zu legen.

Lasse mein Glück nicht von
jemand anderen definieren.
Ich treffe meine eigenen Entscheidungen
und gehe meinen eigenen Weg.

Mein Leben ist besser ohne dich!
Und das schon seit knapp fünf Jahren.
Habe seitdem nichts mehr so sehr bereut,
außer meine Beziehung mit dir.


© Lily .N. Hope
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