Gedichte über Philosophie (Seite 18)

Sonnenweg

unbeirrt ihr Weg
zieht sich durch Kälte
in Eis und Schnee
und farblose Schmelze

zieht ihre Bahn
in sichtbaren Spuren
alles Erstarrte
löst die Konturen

und die scharfen Kanten
aus den Brüchen
die das Leben eint
in Widersprüchen

Samstagmittag

Der Samstagmittag,
sonnengetränkt,
umarmt mich mit seinem goldenen Licht

Vögel zwitschern,
ein sanfter Wind streicht durch das Gras

Die Welt scheint still zu stehen,
während ich den Moment einfange,
die Wärme auf meiner Haut spüre
und einfach nur bin

© Scully van Funkel - Keller

Montagsregen

Im Montagsregen
tanzt das Wasser der Pfützen
unter den zarten Schritten eines Kindes

Seine unschuldige Freude
wird zur Dirigentin einer flüssigen Symphonie,
die aus dem Asphalt emporsteigt
und den grauen Himmel
mit einem Hauch von Magie verziert

Jeder Sprung- ein Pinselstrich,
der das Gemälde des Morgens
mit Leben erfüllt

© Scully van Funkel - Keller

Das Verstummen des Summens der Insekten

In der unbelebten Stille -
nur das Flüstern vergangener Tage

Das zähe Ziehen der Zeit
schleicht sich als beharrlicher Schatten
durch seine Stunden

Gefangen im Kokon der Einsamkeit,
nagt er,
wie ein hungriges Insekt,
an seinen morschen Erinnerungen

und klammert sich
an das Echo seiner Gedanken,
um die Leere zu füllen

© Scully van Funkel - Keller

Gedichte über Philosophie - Seite 18

Sonnenweg

P O E S I E

Samstagmittag

Montagsregen

Das Verstummen des Summens der Insekten