Pilzgedanken
Gut beraten ist ein Mann,
wenn er Pilze ernten kann.
Das wird mit Erfolg geschehen,
wenn man weiß, wo welche stehen.
Außerdem muss man sie kennen,
um gut und böse streng zu trennen!
Häufig wird es sich schon lohnen,
gibt es Steinpilz und Maronen.
Kennt man aber ein paar mehr,
bleibt das Körbchen niemals leer.
Auch lebt man ein wenig länger,
scheidet man die Doppelgänger.
Drum trenne, lieber Kompagnon,
Knollenpilz und Champignon!
Manche Pilzbücher, die raten,
nur den ich kenne soll ich braten!
Dieser Rat ist nicht sehr schlau,
den Fliegenpilz kenn' ich genau.
Der Rat sei mit dem Satz vermählt:
Wenn er zu den Guten zählt!
Dies Buch will uns, wie soll das enden,
einfach in das Verderben senden.
Die Pfifferlinge aus dem Osten,
die wird man nur einmal kosten.
Sie sind schon viele Tage alt
und duften, leider nicht nach Wald!
Manch Name kommt uns komisch vor,
als Beispiel dient das Judasohr,
der wird auch nicht oft gegessen,
drum werden wir ihn schnell vergessen!
Mancher wäre noch zu nennen,
den die meisten gar nicht kennen,
darum hier nur noch zum Schluss:
Eichhase und der Gürtelfuß!
Der Kenner aber freut sich schon,
findet er den Champignon,
weil der Fund sich für ihn lohne,
er ist so gut wie die Marone.
Doch ist man leider, welche Qual,
ganz selten hier der Erste mal.
Es sammeln dort schon Mann, Frau, Kind,
die früher aufgestanden sind.
Der Kenner sammelt, still und fein,
am liebsten aber ganz allein.
Im Wald schon wurde, mit Bedacht,
der Pilz zum Braten klar gemacht,
entfernt die Erde, man vergaß
natürlich nicht den Madenfraß.
Wenn ich dann in der Küche sitze,
die Pilze fein in Scheiben schnitze,
dann denke dankbar ich zurück,
an das erlebte Sammlerglück.
Eine handvoll Zwiebelhack
verbessert noch den Wohlgeschmack.
Und beim Genießen denk ich dann:
Ein Glück, dass ich das haben kann!