Gedichte über Opfer - Seite 11

13./14. Februar 1945

„Achtung! Achtung!
Luftlagemeldung!

Feindliche Bomberverbände
aus Richtung Hannover - Braunschweig
im Anflug!“

So habe ich es an jenem Tage im Radio gehört

Am nächsten Tage lag Dresden,
die schöne Stadt im Elbtal
mit ihrer lieblich erhabenen Natur,
mit ihren ehrwürdigen Kirchen
und den reichen Museen,
den vielen berühmten Kostbarkeiten
aus Kunst und Architektur
und seinen fleißigen sächsischen Bürgern
in Ruinen, Ruß und Asche.
Aus Feuer und Rauch schaute nur der Tod!

Fünfunddreißigtausend Opfer waren zu beklagen.

Sollen wir deshalb hassen und
auf Rache sinnen?

Wieviel Taten der Unmenschlichkeit
hatte es bis dahin in aller Welt bereits gegeben
und wieviel folgten bis heute noch darauf?

Der Krieg hat seine eigenen Gesetze.
Es gibt unsagbar viele, unvorstellbare
Gräueltaten, Elend, Not und Tod!

Ehren wir die Opfer,
indem wir alles für den Frieden tun!

Lösen wir jegliche Konflikte
frühzeitig und friedlich,
in ehrlicher und gerechter Weise!

Tyrannenmord 2

Menschen wollen leben mit friedlichem Volk,
Brauchen keinen, wollen keinen Krieg,
Denn nur Frieden sichert Wohlstand und Erfolg,
Verhilft der Angstfreiheit zum Lebenssieg.

Wo Despoten Kriegslüsterei sich hingeben,
Man die Ressourcen in die Rüstung steckt,
Dem Volk nicht Rechenschaft will geben,
Sei das Motiv zum Tyrannenmord geweckt.

Wär' Hitler einem Anschlag zum Opfer gefallen,
Hätte das Tausende von Menschenleben gerettet:
Wenn Diktatoren tödlich getroffen fallen,
Ist ihr Volk mit anderen wieder auf Rosen gebettet!

So aber ging das Sterben munter weiter,
Weil der Tyrann leider am Leben blieb,
Die Angst umging und nichts mehr heiter,
Weil nur der Tod sein schändliches Töten trieb.

Wisse: Ein Massenmörder hört nie auf zu morden,
Solange er waffenstrotzend am Leben bleibt.
Nur dort sind jemals Völker wirklich frei geworden,
Wo Gewaltlosigkeit sich der Menschheit mitteilt.

Wär' Hitler einem Anschlag zum Opfer gefallen,
Hätte das Tausende von Menschenleben gerettet:
Wenn Diktatoren tödlich getroffen fallen,
Ist ihr Volk mit anderen wieder auf Rosen gebettet!



©Hans Hartmut Karg
2022

*

Viele Autos fahren kreuz und quer,
das ganze nennt man dann Verkehr.
Der Meier rast von Nord nach Dell,
diese Fahrt macht er mächtig schnell.

Immer in einem 180 er Schnitt,
hält er gut mit allen Rasern mit.
Die linke Spur ist voll die seine,
wozu hat man denn steife Beine.

Das Blinken haut er voll in die Tonne,
so ist fahren wirklich reinste Wonne.
Die ersten Minuten läuft alles wie Bolle,
doch dann keift zur rechten seine Olle.

Den Führerschein kannst du vergessen,
den wird der Amtsschimmel bald fressen.
Plötzlich gibt es einen mächtigen Knall,
es ist ein nicht geplanter Zwischenfall.

Mit Tempo 190 rasen sie in den Himmel,
umgeben sind sie von Leichen Gewimmel.
Dann stehen sie in einen blutigen Stau,
das war es, stammelt er zu seiner Frau.

Als er aufwacht ist ihm im Magen mau,
noch vor dem Frühstück küsst er seine Frau.
nach Dell werden wir ganz langsam fahren,
das steht uns doch zu in den reifen Jahren.

Ernestine Freifrau von Mollwitz





mageba