Verflossen ist die wilde Flut
Ein Gedicht von
Helge Klein
Gesunken ist der Wasserspiegel,
der Bach fließt wieder still daher.
Das Ufer säumen lose Ziegel,
die Wege liegen menschenleer.
Wo kürzlich noch die alte Brücke
die Ufer links und rechts verband,
füllen nur Trümmer nun die Lücke,
an der das alte Bauwerk stand.
Wie Zahnstocher dahingeschmissen,
so liegen auf den Wiesen da,
wie grad' von Riesen ausgerissen,
ein Dutzend dicker Stämme gar.
Von Schlamm bedeckt sind alle Straßen,
Geröll säumt beiderseits den Weg.
Die Bank, auf der wir neulich saßen,
liegt umgestürzt im Graben schräg.
Wie lang wird's Chaos noch bestehen?
Was schützt vorm nächsten Regenguss?
Das Leben, es muss weitergehen,
nur so erreichen wir's am Schluss!
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