Gedichte zur Offenheit - Seite 26

In Deutschland Ochse sein,
glaub, das ist echt nicht fein.
Wirst du so angesprochen,
so hast du was verbrochen.

Haben im Kopf nichts drin,
produzieren mächtig Unsinn.
Gehen mit Kopf durch Wand,
machen Schaden im Land.

Hornochse ist noch mehr,
macht unser Leben schwer.
Obwohl wir ihn nicht lieben,
er ist nicht tot zu kriegen.

Hornochsen bestimmen,
wohin wir alle schwimmen.
Meist in einen Strudel rein,
oh man, dass ist nicht fein.

Hornochsen bitte meiden,
geh nicht auf ihre Weiden.
Sie können unserem Leben,
gar nichts Gescheites geben.

Ernestine Freifrau von Mollwitz

mageba

Was bleibt nach dem
zerbrechen eines Tanzclubs.
Es waren tolle Zeiten,
eigentlich sogar für viele,
schönste Zeit ihres Lebens.
Jahrzehnte lief es super.
Mit Corona fing alles an,
eingesperrt und ausgesperrt,
zehrte am Gemüt.
Coole Treffen der
,,Fröhlichen Tänzer’‘
wurden Opfer
neuer sozialer Bedingungen.
Der Club zerbrach.
Aktuell heißt es,
,,Wir führen einen Krieg
gegen Russland!‘‘
Zum Geburtstag meiner Frau
rief uns Hilda an.
Es war schön
ihre Stimme zu hören.
Mit 88 ist sie eine der ältesten
Mitglieder des Clubs.
Sie war damals unsere aktivste
und fröhlichste Teilnehmerin.
Vom ehemaligen Präsidenten
wurde sie mit dem Orden
*Aktivist der sozialustigen Arbeit*
ausgezeichnet.
In Bezug auf aktuelle Ereignisse
und deren Folgen formulierte sie,
,,Es ist gut, dass es im deutschen
das Wort ~ Scheiße ~ gibt.’‘
Ich denke sie hat recht,
denn es stinkt bis zum Himmel.

Ernestine Freifrau von Mollwitz

mageba

Nachbar,s Hund ist der Lumpi
sieht aber eher aus wie Schlumpi
mich kann er nicht so gut leiden
drum werd ich ihn wohl meiden

ob der überhaupt jemand liebt
oder nur platonisch angibt
das ist noch nicht so ganz klar
aber meine Story, die es wahr

er hat sich in meine Frau verliebt
obwohl die ihm nie Leckerlis gibt
andre Köter jagt er in der Nacht
doch meine Jutta hat er angelacht

erst wedelt er mit dem Schwanz
dann macht er einen Freudentanz
ich denke, der ist nicht richtig klar
so geht,s, schon das ganze Jahr

die Jutta nicht aus schlechtem Holz
ist auf den Kleenen mächtig stolz
mich plagt da schon die Eifersucht
woher die tierische, erotische Lust

hättest du mal meine Frau gesehen
da könnte man,s natürlich verstehen
sie sieht aus wie ein echter Engel
hat das Herz eines verliebten Bengel

dieser Hund, der alte, graue Sack
ich glaub, der hat viel Geschmack
werde den Burschen mehr anpeilen
meine Jutta,
werd ich nicht mit ihm teilen


Ernestine Freifau von Mollwitz

mageba

Die Lotte kann man sich vorstellen,
vielleicht eine fesche junge Frau,
eine die richtig toll und cool ist,
die lockigen Haare noch nicht grau.

Eine, die das pralle Leben liebt,
die immer ihren Mann steht.
Eine voll emanzipierte Frau,
deren Blüte wohl nie vergeht.

Eine Frau, geboren zur Liebe,
mit viel Gefühl und großem Herz,
die sehr viele Menschen betört,
eine toll fröhliche, ohne Schmerz.

Flotter Otto, ein negativer Pedant,
alle wollen ihn sehr gerne meiden.
Er ist voll ein Ekel in Person,
deshalb kann ihn niemand leiden.

Der Unterschied zwei Buchstaben?
In Wirklichkeit sind es wohl mehr.
Halt dich lieber an die Flotte Lotte,
mit ihr hast du es nicht so schwer.

Ernestine Freifrau von Mollwitz
mageba