Gedichte über das Naturreich - Seite 233

Am Küchenkräuterbeet

©Hans Hartmut Karg
2018

Liebstöckel, Lorbeer, Rosmarin,
Peterle, Kerbel, Bohnenkraut
Sichern uns jenen Lebenssinn,
Mit dem wir auf Natur vertraut.

Wie wohl ist alles doch geraten,
Was überwintert und nun grün
Genutzt wird für die besten Braten,
Wenn Köche sich darum bemüh'n.

Thymian, Salbei, Estragon
Sind endlich wieder frisch zu haben,
Wachsen im Beet, auf dem Balkon,
Damit wir uns an ihnen laben.

Gesundheit wollen alle auch,
So essen wir die vielen Schloten
Von Schnittlauch, Zwiebeln und Knoblauch:
Das ist für unseren Darm geboten!

Die Apotheke Gottes zeigt,
Wie gut Natur uns stets versorgt,
Wenn man den Blick ehrfurchtgebeugt
Hinführt, wo alles nur geborgt.

*

Dies geht an alle Menschen,
die sich für Umweltschutz engagieren:
Euch gilt mein Respekt,
Euch gilt mein tief empfundener Dank!

Dafür, dass Ihr Euch stark macht,
wo Natur dem Geld geopfert werden soll,
wo Zerstörung Gewinnmaximierung bedeutet,
wo kopflos, seelenlos und gleichgültig
an Schreibtisch und Computer
Lebensraum zerstört wird.

Hut ab vor Jenen,
die aller Übermacht zum Trotz
sich gegen Konzernvisionen stellen
und Behördenbeschlüsse hinterfragen,
die nicht müde werden zu streiten
für Pflanzen und Tiere, für Wiesen und Wälder.
Für uns.

Ihr gebt der Verantwortung des Menschen ein Gesicht,
wenn Ihr Umweltverschmutzung aufdeckt und anklagt,
wenn Ihr lästig seid und immer wieder hinterfragt,
wo vollmundig Versprechen geheuchelt werden.
Ihr seid Anwalt und Streiter
wo die Natur keine Lobby hat.

Eure Leidenschaft und Eure Liebe zur Natur
machen Euch zu Kriegern des Lichts.
Möge Eure Kraft nicht nachlassen
und Euer Vorbild viele Nachahmer finden.

Mögen Eure Stimmen gehört werden
und den Menschen ins Bewusstsein bringen,
wie schön diese Erde ist,
wie dringend sie geschützt
und erhalten werden muss.
Unser Überleben hängt davon ab.