Gedichte über Natur (Seite 290)

zeitversetzt

Zur selben Zeit wie gestern
ging heut die Sonne auf;
doch nahm der Tag verspätet
getaktet seinen Lauf.

Gefangen in Gehäusen
ist zeitversetzt die Zeit;
unberührt, Mutter Natur,
in ihrem Rhytmus weilt.

Getrieben durch Sekunden
gefangner Lebenszeit,
verlernen wir zu spüren
den Augenblick, der bleibt.

Als kleiner Teil dieser Natur
lebt sie auch tief in uns;
gefangen in Gehäusen,
bleibt unerfüllt sie, Wunsch.

Dies stille Tal

Dies stille Tal ist hier
ein wahrlich schöner Wiesengrund.
So meine Fantasie erhebet mir
eines geduckten Hauses Rund.

Hier höre ich der Bäume Flüstern,
und murmelt mir der Bach: „Nur zu!“
Wie auch die Wiesenblumen wispern:
„Hier findest du dein Wohl – dein’ Ruh“

Wohlan denn! Daß ich hier verweile,
auf daß die Seele haltet stille Rast.
Vergessen sind jetzt Müh und Eile.
Dies stille Tal lädt mich als Gast.

Die alten Jahre umsäumen Bäume
mir einsam diesen allerletzten Hort.
Ach! – Diese Ruh gönnt mir noch Träume,
bis man mich abberuft aus diesem Ort.

Hier klag ich nicht mehr auf mein Leben,
so manches Jahr mir noch beschieden.
Bis ich mein Sein zurück gegeben,
gibt dies stille Tal mir sel’gen Frieden.

Copyright © da Hihö
2008

Maikäfer

Maikäfer

Wo sind sie denn
Habe sie schon so lange
Nicht mehr im Mai gesehen
Ich vermisse die Maikäfer

Aus Kindertagen so reichlich
Wenn sie ihr Lied gebrummt
Wollten sie immer einfangen
Aber sie waren so schnell

Wir hatten immer große Freude
Viele wollten wir im Flug erwischen
Doch dieses Jahr noch nicht gesichtet
Wo sind sie die Maikäfer

© Ingelore Jung
28. Mai 2023

Gedichte über Natur - Seite 290

zeitversetzt

Dies stille Tal

Erinnerung an Wärme

Verheißung

Maikäfer