Gedichte über Natur - Seite 105

Ein Kern, aus dem Urlaub,
in Erde eingebettet, schlummerte lang.
„Wird er es schaffen?, frage ich bang.

Gieße, dünge und...
eines Tages, Grünes durchbricht
die Dunkelheit, strebt zum Licht.

Reckt sich, streckt sich, o, welche Wonne,
es spürt die Strahlen der wärmenden Sonne.
Lässt sich bescheinen und lebt!

So geht es drei Jahre.
Groß ist es schon, mein Bäumchen.
Wie ich mich freu am Wachstum.

Doch seit einigen Tagen, traurig
lässt es die schönen Blätter hängen.
Alle Kraft scheint dahin!

Ich rede ihm zu: „He Bäumchen,
gib nicht auf, du schaffst es, wirst ein großer Baum!“...
und glaube es selber kaum.

Sabine Brauer

Na los, schalt aus,
den Elektrokram,
ein Spiel vorm Haus,
jetzt bin ich mal dran.

Die Regeln des Spiels,
ganz einfach erklärt,
zu fangen die vielen,
jede Flocke, die sich nähert.

In den Himmel gespäht,
die Zunge herausgestreckt,
vom Wind verweht,
meine Flocke versteckt.

Das größte Spielbrett
auf der Welt,
in unsrem Garten aufgestellt.

Nichts hindert am Spielen daran,
außer der kleine Wettermann,
der die Sonne bringt,
und unser Spiel in den Strahlen verrinnt.