Es träumet sich die kalte Jahreszeit
Stille herrscht und ist zur Ruh' bereit.
Die Bäume tragen stolz ihr weißes Haar
bedeckt was einmal blühend war.
Die Welt verweilt im märchenhaften Schein
und atmet kühl ins Mark hinein.
Ein Hauch von Zauberei liegt in der Luft,
manch einer hungrig Essen sucht.
Im Hinterland zwei Horcher lauschen mit,
von fern erklingt ein Klagelied.
Bedauert längst vergangnes Sommerglück,
Erinnerungen spiegeln sich zurück.
Gar zynisch Wind, der eisig maulend weht,
nicht einer der ihn noch versteht.
Einst wehten Böen heiß im gleisend Licht,
verdunkelt jetzt, als Schatten spricht.
Ganz tief im Innern fühlt er sich allein,
er möchte nicht der Rächer sein.
im Gegenteil, ein Funke bleibt in ihm,
er wird wie immer weiterziehn.
Der Winter wiegt sich tief im Schnee und träumt,
es schmerzt ihn nicht, er spürt es kaum.
Sollange nicht sein eisig Vorhang fällt,
regiert er kühn und kalt die Welt.
© Marcel Strömer
[Magdeburg, den 04.12.2024]