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Gedichte über Natur - Seite 1020

Berg-Erwachen

Anemonen-Teppiche,
Quittenblüte noch weit.
Fragile Knospenkerzen -
Feueropal der Freude in jeder -
werden dann
warmen Regen trinken und
Wasserfunken atmen im Wind
aus dem aufgewachten Wald
wenn wilde Päonien sich
im Malachit ihrer Blätter öffnen,
himbeerfarben.

© Lena Engelbrecht
Lena Engelbrecht Gedicht zur Merkliste

Frühlingshoffen

Jetzt blühen wieder die Narzissen,
der Tulipan steht strahlend rot.
Die Alten schreckt ein banges Wissen:
der Frühling mündet in den Tod.

Noch steht der Anger voll Ranunkeln
und Frühlingshoffen macht sich breit.
Des Nachts die Sterne milde funkeln,
Gedenke, Mensch, die Frist der Zeit.

Noch führt hinan der Jugend Drang,
noch gilt ein Werden und Gedeihn,
doch frei wirst du von jedem Zwang
nur, wenn du lernst auch zu verzeihn.

Du wirst das Leben nicht verstehn,
doch glaube treu dem ewgen Bund:
wenn einst das Leben wird vergehn,
sinkst du hinab in Gottes Grund.
Peter Bobisch Gedicht zur Merkliste

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Das Blatt

Vom Baum ein Blatt
riss einfach ab,
es kam der Wind,
trug es geschwind
weit ins Land,
wo kein Baum stand,

auf ein Feld,
das frisch bestellt.
Eine Maus das sah,
erstaunt darüber war,
sagte sich,
das gibt es doch nicht,

wer hat das Blatt
bloß hergebracht.
Das Blatt wollte weg,
kam nicht vom Fleck.
Doch zu Glück
kam der Wind zurück,

hob wie zuvor
es schnell empor,
hat es dahin getragen,
wo schon Blätter lagen.
Das Blatt bleibt dort,
bis es ist verdorrt,

wird dann zersetzt
und der Rest
nützt im Großen und Ganzen
anderen Pflanzen,
und so etwas passt nur
zum Kreislauf der Natur.
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen
Doris Grevesmühl Gedicht zur Merkliste

Frühe Stunde

Still ruht der Atem der Natur,
kein Bunt in Wald und Heide.
Doch hier und da
der Spinne Kunst,
verwöhnt, mit malerischer Gunst,
den Traum aus feinster Seide.
Aus Flusses Rauschen
steigt empor,
gespenstisch blasses Lachen.
Leis´ plätschernd flieht
der Wellen Chor,
kein Sonnenstrahl vom Himmelstor,
zur Stund´ vorm Tagerwachen.
Wolfgang Scholmanns Gedicht zur Merkliste

Mehr als nur Nebel über dem Meer

Wenn sich der Nebel legt wie eine Tagesdecke über das Meer
Weil es scheint, als erfriere die Liebe an Land immer mehr
Wenn sich der Nebel dann erhebt zu einem Wolkenkissen
Möchte ich mich genau da hineinlegen und das Meer nie wieder missen
Und löst sich der Nebel dann irgendwann durch die Sonne wieder auf
Tragen mich die Wellen und die Liebe zieht mich zu sich hinauf
Alexandra Gedicht zur Merkliste

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