Gedichte über Mut - Seite 65

Eine Wolke am Himmel
lässt sich treiben, vom Wind.
Sie kann sich ihm nicht entgegen stellen,
wie auch?

Ein Wassertropfen im Fluss
lässt sich treiben, von der Strömung.
Er kann sich ihr nicht entgegen stellen,
wie auch?

Ein Blatt am Baum
lässt sich fallen, im Herbst.
Es kann nicht einfach festhalten,
wie auch?

Wie oft sage ich
„Ich will das nicht….“
oder
„Ich will das, aber nicht so!!“

Leben ist Leben.
Es fließt, verändert sich, lässt los.

Mit oder ohne mir.

© A. Namer 10/2017

Kein einziges Vogelbaby kann sich dem Leben entgegen stellen und einfach im Nest bleiben.
Obwohl es Angst hat, obwohl es nicht weiß, ob es das Ganze überlebt, muss es fliegen lernen, springen, um leben zu können.
Ich glaube, auch wir müssen manchmal - springen - um fliegen lernen zu können.

Kurz vor Weihnacht Stadt voll Menschen
jeder denkt was soll ich schenken,
Lichter glänzen feierlich alles wühlt am Warentisch,
dann ein Schrei Köpfe sich drehen
um zu sehen was da geschehen?

Ein alter Mann liegt auf dem Boden,
Räuber haben ihn bestohlen
seine Augen um Hilfe schrei´n,
doch keiner der Menschen greift hier ein.

Eine Frau nur zu ihm eilet
bis die Polizei einschreitet
hält seinen Kopf an dem er blutig
mit lieben Worten ihn beruhigt.

Betroffen nun die andern sind,
weil alle taten als seien sie blind.

Was ist mit den Menschen los
denken sie an sich nur bloß
vielleicht weil sowas oft geschieht
sind sie schon so abgebrüht?

Die Frau die half soll Vorbild sein,
für andere Menschen da zu sein.

Shanties die vom Meer erzählen
erklingen an der Waterkant
vom Wind getragen über Wellen
ein Schifferklavier fest in der Hand

Er scheint sein Leben sehr zu lieben
von der Sonne braungefärbt
am Ort der Träume wohl geblieben
die Haut von rauhem Wind gegerbt

Tief verwurzelt in der Erde
hat kein Orkan ihn weggefegt
wissend dass es ruhiger werde
wenn nach dem Sturm der Wind sich legt

Manchmal ist sein Blick verklärt
entschwindet kurz in jene Zeit
die noch im Herzen existiert
im Atem der Zufriedenheit

Auf seiner letzten Lebensreise
der Hafen seine Ruh und Rast
das Lied der See ihm Glück verheiße
klappern Fallen leicht im Mast

Tief im Wirbel seiner Zeit
ward sein Drehbuch längst geschrieben
im Pulsschlag der Unendlichkeit
Wellen Wind und Meer zu lieben...

@ Nordwind