So bleibt Musik mir
Freund, weine niemals um mich,
Das solltest Du unterlassen,
Wenn die Lebenssterne neigen sich
Und ich gehe in fernere Straßen.
Die Ohren können dann nicht mehr hören,
Zähne sind nicht mehr essenverfangen,
Dem Weiblichen muss ich abschwören,
Aller Gier und allem Weltverlangen.
Du solltest Dich dennoch glücklich schätzen,
Weil Erinnerungen sich auf Schönes legen,
Denn das soll Dein Herz so gar nicht hetzen,
Denn auch Gedanken dürfen Wünsche hegen.
Da nagt die Zeit längst an Mannes Knochen,
Genussvoll mahlen dann keine Kinnladen.
Deshalb auf, wende Dich wieder zum Kochen,
Denn Du sollst leben, lachen und baden!
Die Musik, die ich liebe, bleibt bis zuletzt,
Wenn das Leben schon aus der Nähe flieht
Und mein Auge sich mit Tränen benetzt,
Mich Bach und Mozart in die Ferne zieht...
©Hans Hartmut Karg
2022
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