Gedichte über Musik - Seite 73

Neulich sah ich Bertolt Brecht
Wie er auf einer Wolke stand
Und in den Himmel schrieb

Nur die dümmsten Kälber
Wählen ihre Schlächter selber

Ich schaute nach Osten
Dann nach Westen
Und nickte Brecht zu

Von Weitem hörte ich
Wie John Lennon voller Inbrunst
Aus dem Jenseits skandierte

Power to the people
Power to the people

Ich schaute nach Norden
Zum Polarstern
Und nickte Lennon zu


© René Oberholzer

Nach der Schule begann er eine Friseurlehre.
Die fiel ihm nicht leicht, sondern sehr schwere.
Hatte lieber ein Mikrofon in der Hand als eine Schere.
Folgte deshalb seinem Hobby, seiner Leidenschaft,
wochenends betrat er Bühnen und rappte mit aller Kraft.

Drum war er montags stets müde, ganz schön platt,
denn er hatte kaum Schlaf, am Wochenende gehabt.
Einst sagte die Meisterin: „Hol die Handtücher aus‘m Trockner raus.“
Er ging zum Trockner, doch tauchte nicht mehr auf.

Er war so müde, so schlief er auf den warmen Handtüchern ein.
Das fand die Chefin nicht lustig. „Das kann doch nicht sein!“
So kam es, er beendete die Friseurlehre ohne Abschluss.
Doch es soll sein, dass ein gutes Ende folgen muss.

Das mit der Friseurlehre war für ihn nicht das Richtige, sowieso.
Heute macht er erfolgreich Musik, schreibt Texte auf hohem Niveau.
Inspiriert ist dieses Gedicht, aus einer amüsanten Talkshow.
Vielen Dank für die Story, an den Songpoeten Clueso.


©Grünschön.
Kein Frosch, kein Grashüpfer, (r)auch kein Gras.

Ich schrieb ihr
Ich würde sie gerne treffen
Nach Mitternacht
Unter dem Vollmond

Schrieb ihr
Ich würde Lieder singen
Voller Romantik
Unter dem Lindenbaum

Schrieb ihr
Ich würde sie lieben
Schon sehr lange
Bis zum Nordpol und zurück

Sie schrieb mir
Sie weine
Und würde sich heute
Nicht mehr erholen


© René Oberholzer