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Gedichte über Musik - Seite 44


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Mein Intervall

In meiner Welt, da spielt es immer diese eine Melodie
In der ich mich bewege, die ich spüre, aus der ich meinen inneren Takt bezieh‘
So gehe ich, warte und suche, dass ich sie auch bei wem anderen seh‘
Einen finde, dessen Takt mit meinem schlägt, dessen Melodie ich versteh‘

Ich möchte ständig den richtigen Abstand zu meinem Grundton finden
Habe wie jeder Mensch das Bedürfnis, mich mit meinem Gleichklang zu verbinden

Und nach dem suche ich und sehne mich, nach meinem Gegenstück, das mich erst ganz macht
Welches Intervall ziehe ich dafür in Betracht?
Die Sext, die Sept oder doch die Oktav?
Bei wem kann ich dann sagen, „friends und zwar wirklich forever und nothing but love?“

Einmal da traf ich wen, der war zu mir eine Terz
Rein, schöner Klang, gerade ein wenig Abstand
Doch leider, da verrutschte oft ein Halbton und diese kleine Reibung, die brachte mich um den Verstand
Ich merkte, das ist nicht wahre Freundschaft, ich verschenkte in gutmütigem Vertrauen mein Herz
Und erntete dafür Enttäuschung und Schmerz

Noch während ich davon tief fiel, fand eine Quint zu meinem Ton
Eine reine Quint, dachte ich, das ist ein schönes Intervall
Doch auch das war nicht die perfekte Wahl
Ich liebe meine Quinten, sie sind gut zu mir, das schon
Aber in ihnen finde ich noch nicht genau das Pendant zu meinem all‘

Was ich suche ist bedingungslose Liebe und Loyalität
Jemand der mich an guten Tagen, weil ich halt ich bin liebt
Nie seine Meinung zu mir bei anderen Menschen ändert und für diesen verbiegt
Mich auch an schlechten Tagen hält und trägt
Dessen Priorität ICH bin und der Termine zu meinen Gunsten verschiebt

Erschöpft von der Suche mach ich Halt und treffe dich, weil ich weiß, da bin ich immer willkommen, du hast immer Zeit und einen Platz für mich
Und da höre ich ihn, meinem zu deinem Ton
Spüre den Gleichklang und denke mir: „Was für ein Hohn!“
Da suche ich zu oft und immer nach Anerkennung in anderen, nach meinem Intervall
Und merke zu selten, schätze mich zu selten glücklich, dass ich das eh schon habe. In dir habe ich das all!

Du fängst mich auf, wenn ich falle
du nimmst mich mit all meinen Eigenheiten und schätzt diese, jede einzelne und alle
Du bist aber auch so ehrlich und warnst, wenn ich was Falsches tu
und wenn ich es brauche dann lässt du mich auch mal in Ruh‘

Meine Pläne und Ziele, du kennst sie, doch redest sie mir nie aus
Wenn’s schief geht tröstest du mich und sagst mir dann „Komm zeig’s ihnen, du gehst jetzt stärker da raus!“
Und deine Freude, wenn etwas bei mir dann klappt, oh mindestens so groß wie meine
Du freust dich für meine Ziele genauso als wären sie deine

Und nach dem suchte ich und sehnte mich, nach meinem Gegenstück, das mich erst ganz macht
Welches Intervall ziehe ich dafür in Betracht?
Die Sext, die Sept oder doch die Oktav?
Doch ich merke, die Frage ist jetzt, welches davon bist du, denn bei dir kann ich die Suche stoppen und das sagen, „Friends und zwar wirklich forever und nothing but love“

Egal, wo’s uns später hintreibt ich weiß ich find immer meinen Ton bei dir
Deswegen merke ich, endlich- die Oktave, das ist das gesuchte Intervall von mir!
Diese Oktave, die beschreibt uns gut, denn du bist mein Gleichklang, bist wie keines der anderen Intervalle
Wir finden uns im selben Ton, wenn ich es brauche, aber auch der Abstand kein Problem und sofort wieder meiner, wenn ich merke, ich falle

Egal wie viel Abstand, wie viel Unterschied auch dazwischen liegt
wir sind zwar anders aber eben doch der gleiche Ton, eine Form der Reinheit, die nie versiegt

Und so weiß ich jetzt, wenn ich an Freundschaft denke, dann bist du meine Oktave und meine Definition
Alles das was mir daran wichtig ist, was ich damit verbinde und daran liebe
Das bist du in einer Person!
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