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Gedichte über das Miteinander - Seite 29


Pflegeengel vom Dienst (Danke in Coronazeiten)

Was würd' ich machen ohne Euch?
Mein Fuß wär' dick, das Gesicht ganz bleich,
weil müde Beine Schmerzen machen
und vergehen würd' mein Lachen.

Drum steht am Tisch der Stuhl parat
und wartet auf die gute Tat.
So kommen tagaus, tagein,
früh morgens schon die Schwesterlein.

Vom Pflegedienst, die guten Engel,
versorgen dann die menschlich‘ Mängel.
Kompression ist das Zauberwort für mich
und der Ordner liegt schon auf dem Tisch.

So streck‘ ich aus mein rechtes Bein
für das fleissige Schwesterlein.
Weil stramm und eng der Strumpf muß sitzen,
kommt manche Dame dabei ins Schwitzen.

Erst links gedreht, die Spitze rein,
dann setzt man die Anziehhilfe ein.
Den Strumpf darüber, nach oben winden
und den Patient dabei nicht schinden.

Mit Kraft dann über die Ferse zieh'n
bis hinauf zu meinen Knien.
Wenn das Werk dann ist vollbracht,
kommt eine Eintragung in Betracht.

Denn das Gesetz ist zu beachten,
soll Dokumentation man ja auch betrachten.
Steht der Befund dann in den Akten,
hat geschafft man reale Fakten.

Obwohl straff getaktet der Fahrplan ist,
die Schwester gute Wünsche nicht vergisst.
Stets freundlich und sehr professionell,
arbeitet sie und trotzdem schnell.

Am Abend geht's dann umgekehrt,
damit das Bein sich frei und unbeschwert,
bewegen kann ganz ohne Problem,
weil Bein und Fuß wieder schlank und schön.

Drum sei gedankt viel tausendmal,
allen Schwestern an der Zahl,
die für besseres Leben sorgen
an jedem Abend und jedem Morgen.

01.12.2021GiselaDanisman
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