Gedichte über das Miteinander (Seite 123)

Tantrengesänge und Unkenrufe

Tantrengesänge und Unkenrufe

Die Welt ist wie ein großer Weiher,
Das Quaken der Frösche wird immer lauter.
Oftmals hört nur noch Jammern und alte Leier
Und des nachts erscheint gar der bunte Klabauter.

Zwischen mystischer Ekstase und esoterischem Gehabe
Schwingen Aufgaben und Ansprüche hin und her.
Mancher vergisst darüber die faire Teilhabe,
Denn anderen wird das Leben nur schwer.

Tritt die Welt ein in aufgeheiztes Fibröse,
Steigert sie sich in Unsäglichkeiten hinein.
So gerät die Aggressivität leicht zur Psychose,
Mit der kein Mensch mehr Bürger kann sein.

So werden die Unkenrufe wieder lauter,
Weil man meint, das Glück stehe außen vor.
Nervenkitzel, Angst und Zustandsschauder
Kramt deshalb ständig Irrsinniges hervor.

Das menschliche Dasein schwindet weiter und oft
Steht's in kerosin- und rauchgefüllten Katakomben
Und findet dort nicht mehr, was die Seele erhofft,
Ins Gemüt fallen Zustände und Anspruchsrhomben.

©Hans Hartmut Karg
2022

*

Herzenswünsche zum Weihnachtsfest

Was wünsch´ ich mir zum Weihnachtsfest?
Ein Leben ohne Angst und Stress!
Gedankenaustausch ohne Streit,
ein bisschen mehr von Zweisamkeit.
Kein Lichterglanz im Disney-Stil,
vielleicht ein schönes Orgelspiel,
das die Gedanken festlich trägt,
ein Fest, vom wahren Sinn geprägt,
das sich nicht in Geschenken misst,
den kranken Nachbarn nicht vergisst.
Gäb´s endlich Frieden auf der Welt,
wär´s besser wohl um sie bestellt…
Ein Leben ohne Angst und Stress
und das nicht nur zum Weihnachtsfest!

Teddys Freund ein Stoffhund

Ein Teddy und ein Stoffhund
die hatten keinen Streit
ihre Eltern waren aus China
das ist wohl weg, sehr weit

die Herzen der Kleinen
die waren aus Baumwolle
das weiß auch Karoline
und ihre Oma, die Olle

von der langen Schiffsreise
waren beide seekrank
ansonsten kann man sagen
waren sie taff und schlank

sie waren sogar genäht
aus dem gleichen Stoffballen
angeblich würde es den
chinesischen Kindern gefallen

beide schmückten sich
mit den Farben weiß braun
das erweckte sogar in Oma
das vollste Vertrauen

viele Kinder liebten
diese Stofftiere
gemeinsam mit den Eltern
spielten sie auf alle Viere

sie sind voll begehrt
auf der ganzen Welt
weil jedes Kind sehr
viel von ihnen hält

Ernestine Freifrau von Mollwitz

mageba

Mitmenschen

….Damit der Mensch gedeiht und blüht
in Leib und Seele und Gemüt,
sind Menschen nötig, die ihn tragen,
ihm zuhör´n oder etwas fragen,
ihn selbstverständlich akzeptieren
und ihn nicht aus dem Blick verlieren;
die helfen, wenn´s ihm schlecht ergeht
und er vielleicht am Ende steht;
die mit ihm lachen, feiern, singen
und zu ihm halten im Misslingen;
die nicht nur etwas haben wollen
und sich versöhnen, wenn sie grollen,
auf die er sich verlassen kann,
braucht er den Beistand irgendwann.
….Du mögest solche Menschen finden,
die sich so stark mit Dir verbinden,
dass immer einer zu Dir hält,
sich hinter Dich und vor Dich stellt.
Silesio

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