Gedichte über den Menschen - Seite 774

Verflucht, verdammt nochmal, zum Henker,
wo sind unsre Dichter und Denker,
Null Bock, kein Interesse, Null Zeit,
versinkt Dichtkunst in Vergessenheit ?

Da wär´s doch schade zu versprühen,
den Intellekt, mit viel Bemühen,
denn um Goethe, Heine und Schiller,
wird’s auch am Büchermarkt stets stiller.

Humorlos nennt man Plattitüden,
die jeden Leser schnell ermüden,
Heinz Erhard und auch Ringelnatz,
die finden heute kaum noch Platz.

Reizen kann nur noch die nackte Frau,
voll mit Silicon im Körperbau,
der Liebe wird vieles geschuldet,
was man als Lyrik so erduldet.

Man schlürft die seelentiefsten Worte,
in sich hinein wie Sacher-Torte,
und stöhnt: „Na ja, so ist das Leben,
dass Meiste geht ja doch daneben.“

Um das alles wieder zu ändern,
hilft schreiben und lesen - nicht gendern,
auch Sacher Torte hätte Einfluss,
würd man sie tauchen - in Rizinus.

© Horst Rehmann

Du Leichtgewicht

„Lasst dicke Männer um mich sein!“
Sagte Cäsar, der Zar-Kaiser-Urahn.
Ist das für die Schlanken nicht hundsgemein,
Denndie können doch auch gemütlich sein?

Naja, nicht jede Dicke wie jeder Dicke,
Welche ohnedies schwerer ihr Leben bestreiten,
Ziehen deshalb wirklich sogleich vom Leder,
Da sie ja auch unter Witzeleien leiden.

Du Leichtgewicht, mach's ihnen nicht schwer,
Gemütlichkeiten sollten wir akzeptieren,
Denn das Leben wird dann reicher und nicht leer,
Wenn wir uns zur Duldsamkeit führen.


©Hans Hartmut Karg
2023

*

Du denkst, heut ist nun dein großer Tag,
weil deine Chefin dich gerade mal mag.
Kannst daraus keinen Vorteil schlagen,
musst selber schuften an solchen Tagen.

Viele Kollegen, die sind große Neider,
zu Hause haben sie Klatschweiber.
Trotzdem solltest du keinen meiden,
sonst werden sie dich voll schneiden.

Das Glück steht gerade an deiner Seite,
sieht aus, als will es dich heute begleite.
Doch kannst du voll darauf vertrauen,
oder solltest du doch allem misstrauen.

Bleib mit beiden Beinen auf,m Teppich,
behandle Kollegen liebevoll und gütlich.
Lach einfach mal bei bösestem Treiben,
so können Andere dich besser leiden.

Und die Moral von dieser Geschichte,
achte auf jedes Wort im Firmen Lichte.
Flirten mit der Chefin ist nicht verboten,
aber Vorsicht ist da garantiert geboten.

Ernestine Freifrau von Mollwitz



mageba

Wir hätten alle etliche Karat
in uns würde einen Leuchten stecken
wir würden nie schwach sein
alle würden uns bewundern
wir würden die Schönheit
von Milliarden Frauen verstärken
als Staub wären wir noch von Nutzen
auf dieser Erde würden uns alle lieben
jeder Mensch würde zu den Edelsten
zum Wertvollen in dieser Welt gehören
durch die Launen der Natur
könnten wir in vielen Farben glänzen
durch guten handwerklichen Schliff
würde der Wert des Einzelnen steigen
alle Menschen würden uns begehren
uns an Händen und Kopf tragen
wir müssten aber darauf achten
nicht zum kriminellen Objekt
der Begierde zu werden

Ernestine Freifrau von Mollwitz
mageba