Gedichte über den Menschen - Seite 66

Susan, ein Girl von drei, vier Jahren,
noch ganz naiv und unerfahren,
macht eben einen Handstand jetzt.
Da ruft die Mutter ganz entsetzt:

"Was ist denn los mit dir, Susan?
Du hast ja gar kein Höschen an!"
Das Mädchen sprach ganz arglos: "Och,
du selber, Mutti, sagtest doch:
Nimm dich in Acht, es ist nicht schön,
wenn Buben deine Höschen sehn.

Drum hab ich mir heut vorgenommen,
weil nachher doch die Buben kommen,
ich zieh das Höschen gar nicht an,
damit ich Handstand üben kann."

Die Mutter hat sie dann belehrt,
das wäre nun total verkehrt!
Jetzt macht sie Sport in Trainingshosen:
Man hats nicht leicht mit diesen Großen!

Egal ob es regnet
oder auch schneit,
für gute Freunde
ist mir kein Weg zu weit.

Manche wohnen gegenüber
geh auf einen Kaffee
rüber.

Andere ein Autostunde,
freu mich
auf die Freundesrunde.

Viele kommen mich besuchen,
auch wenn ich backen
kann mal keinen Kuchen.

Hab auch in der Türkei
sehr Liebe,
sehe sie gern am Lap in Skype.

Drei Freundinnen leben
in Amerika,
wenn sie fliegen über den
großen Teich
treffen wir uns gleich.

Ihnen schreib ich ein Gedicht,
darauf sind sie ganz erpicht.

In Finnland
hängen Gemälde an Freundes
Wand,
die ich einst gemalt
mit noch ruhiger Hand.

Besuchen kann ich sie
nicht in der Fremde,
gäbe ihnen aber mein
letztes Hemde.

Da ist der Weg dann
doch zu weit,
aber für ein Telefonat
bin ich gerne bereit.

So habe ich viele Freunde,
hier ,
und in der weiten Welt.
Sind nicht zu bezahlen
mit Gut und Geld.

Einige sind leider schon gegangen
an denen ich hab sehr gehangen.

Auch die vergess ich nicht
besuche sie an ihrem letzten
Ort.
Irgendwann liege ich auch mal dort.