Gedichte über den Menschen (Seite 281)

Inflationsblues

Wird auch das Brennholz immer teurer;
Das Leben bleibt ein Freudenfeuer!
Befrei dein Lachen von der Steuer;
Das Leben bleibt ein Abenteuer!

Wird auch der Magen selt'ner satt;
Genieß des Lebens satten Rat!
Ist es dir auch nicht ganz geheuer;
Setz ab den Hunger von der Steuer!

Wird auch die Bude immer kälter;
Die Sonne zahlt warme Gehälter!
Wird auch das Konto immer leerer;
Geh in den Wald zum Moosvermehrer!

Wird auch die Kohle für die Kohle wenig,
Zum Trutze brennt das Herzensfeuer ewig!
Schau nicht auf's Geld in deiner Tasche;
Erst wer zu Asche ward, - hat Asche!

Die Frau

Es war einmal eine Frau
Ihr Kleid war grau
Grau war ihr Gesicht
Es war alt die Frau
Ihr Gesicht bestand,
aus Täler und Hügeln
die Augen waren kleine Kugeln
Sie war alt aber heiter
und sehr gescheiter
Für jede Frage eine Antwort
die klügste im Ort.

Was für eine Welt

Was für eine Welt

Was ist das nur für eine Welt
Als gerate alles aus den Fugen
Die Demokratie wird massiv angegriffen
Immer mehr Diktatoren regieren die Welt
Die Freiheit gewaltig bedroht
Hass und Hetze überall

Blutige Kriege geführt aus reiner Machtgier
So viele Krisen
Klima, Gesundheit und Pflege, Armut
Antisemitismus, Rechtsextremismus
Wirtschaft und…..und,,,,und,,,,
Und keine Lösung zu sehen

Die Reichen werden immer reicher
Werden nicht zur Solidarität gefordert
Die Armen ringen ums Überleben
Mitgefühl und Menschlichkeit
Werden nicht mehr gelebt
Der Egoismus blüht im ganzen Land

© Ingelore Jung
5. Mai 2024

Evolutionsbremse wenn ich denke

Ich hab ´nen Baumwollstoffbeutel
an der Seite steht Rewe drauf
Gefüllt mit Pfandflaschen
mit denen ich zum Automaten lauf
Und mir dann Schwachsinn kauf
für Zahlen auf Papier
In der Hoffnung jenes Produkt
bringt mich mehr und näher zu mir

Hab noch die Trainingshose an
die mit den Flecken überall
Hangel mich von Gang zu Gang
beschleunigter Verfall
Bin ein Mensch der gibt sehr gern
allen anderen die Schuld
Meditationsgruppen lösten sich auf
im Angesicht meiner Ungeduld

Evolutionsbremse wenn ich denke
laufen lernt es sich schlecht im liegen
Wartend auf Mitleidsgeschenke
ist leichter als den Arsch hoch zu kriegen
Im Fernseher einen Vogel gesehen
der hat so kunstvoll ein Nest gebaut
Währende ich mir gerade den Sack kratzte
stinkend auf meiner Couch

Vor sich selbst hilft auch kein Ausweichen
verstecken oder Haare färben
Wie man es auch dreht und wendet
durch den Schmerz muss gegangen werden
Anpacken ist Prankensache
meine Hände nur eher schmächtig
Habe eine herausragende Inselbegabung
doch bin des Boot fahrens nicht mächtig

23.06.2024 SzIgNm

Natur und Mensch

Die Evolution ist ein langer Prozess,
Tiere können nicht von gleich auf jetzt,
sich Umweltbedingungen anpassen,
manche deshalb auch keine Chance hatten,

beschleunigt hat der Mensch das,
weil er in die Natur eingegriffen hat,
um Vorteile für sich herauszuschlagen,
ohne einmal nachzufragen,

ob die Natur verkraften kann,
was er ihr hat angetan.
Manche Tierarten so verschwinden,
sind nicht mehr zu finden.

Weil der Mensch der Übeltäter ist,
muss er vor das Naturgericht.

Gedichte über den Menschen - Seite 281

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