Gedichte über den Menschen - Seite 238

Willkommen Freund
Von dir habe ich lang’
und oft geträumt

Wir sitzen im Traum
zusammen
unter dem Baum
und singen
schön und hell
klingen die Stimmen

Wir liegen im Traum
zusammen
auf der Wiese
und sagen uns,
schade wär’s,
wenn alles beim Alten bliebe

Willkommen Freund
Mir dir habe ich lang’
Und oft die Arbeit versäumt

Wer bin ich im orange-roten Ringelblumenfeld?
Wenn mich niemand hält und aufhält

Wer bin ich, wenn ich mich freu‘
und es jemanden stört?

Bin ich doch wie die lila Veilchen so treu
und doch so einsam auf der Welt

Wer bin ich, wenn ich rufe
und der über mich lacht, der es hört?

Wer bin ich, wenn man sich an mir stört?

Ich bin die, die niemandem gehört.
Ich bin die, die die fiesen Männer nicht erhört

Wer bin ich im orange-gelben Ringelblumenfeld?
Wenn sich jemand zu mir gesellt

Wer bin ich, wenn wir 20 min lang lachen
und uns unterhalten in zwei bis drei Sprachen

Dass die Welt nicht schön ist, wäre mir neu

Veilchen und Vergissmeinnicht sind hübsch und treu
Und du bist der, über den ich mich jahrelang freu‘