Gedichte über den Menschen (Seite 236)

Ganz anders

Du warst ganz anders
Als ich mir vorgestellt
Es schien mir
Als lebtest du in deiner eigenen Welt
Es war schwer
Mir einen Weg zu dir zu bahnen
WIE schwer
Ich konnt' beim besten Willen es nicht ahnen

(c)Claudia Brandt 2.12.2011

Harmonischer Feen - Flug

In einer kleinen Träne,
Sass eine kleine Fee.
Vorüber flogen Schwäne.
Das Tränchen flog Adjeu.

Sie kam an Berges Klüften,
Zerrissen, steil und jäh.
Das Tränlein musste trifften,
War anschmiegsam und zäh.

Sie kam an einen Batzen,
Aus weichem, gold'nem Fell.
Dann streckten sich die Tatzen.

Feelein war am schmatzen,
An dem Stängchen Karamell.
Tränchen musste platzen.

Nun fiel die Fee herunter,
Ganz sause, brause schnell.
Schlang's Karamell, o Wunder!
Geschwind in ihr Zwerchfell.

Schon ging es an zum landen,
Das Feelein jauchzte hell.
Und wie für 'nen Garanten,
War auch ein Mund zur Stell'.

Sie landete in meinen;
Und baut ihr Nest im Herz.
Gar köstlich war's vereinen.

Mein Herz, wie fröhlich plärrt's!
Und alles ist im Reinen,
Mit Harmonie und Scherz.

Wiedersehen

Wenn die Kinder mal nicht da sind,
Herrgott, ist das eine Pracht!
Niemand, der die Mutti ärgert
und den Vati kirre macht.

Wäscheberge sind erträglich,
Kühlschrank wird nur langsam leer.
Ordnung in der ganzen Wohnung,
keine Diskussionen mehr.

Sind wir Eltern doch mal ehrlich:
Irgendwann nervt diese Ruh’,
und man sehnt sich nach den Kleinen,
auch wenn man’s gibt ungern zu.

©Norbert van Tiggelen

Geburtstag 66.

Hallo, mein Freund, du alter Sack,
ist ran, die Zeit und ab der Lack!
Sucht oft dich heim, der Hexenschuss.
Machst Wege du nur noch mit Bus.
Mögest viel du noch genießen
an Jahren, die jetzt schneller fließen!
Doch heut der Tag im Jetzt und hier
mit Sekt und Wein ein Kasten Bier.
Da lassen wir die Sau heraus.
Gilt heute dir unser Applaus!

Mensch sein

Nichts wünschen
nichts erwarten
nichts fürchten
nichts hoffen -
für alles offen
immer wieder
neu er-leben
kann das funktionieren
ohne das Menschsein
zu verlieren?

Unsere Wünsche und Erwartungen
Ängste und Hoffnungen
Gefühle und Gedanken
verbinden uns
mit dem Leben
sind alles
was wir haben
was wir sind
nur wenn wir sie
vollständig be-greifen
könnne wir sei er-greifen
und abstreifen
wie eine alte Haut
der man nicht mehr vertraut.

Unsere großen und kleinen Sorgen
begleiten uns
(noch lange)
auf dem Weg nach morgen.

Gedichte über den Menschen - Seite 236

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