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Gedichte Über Lieder - Seite 22


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Lied des Autarken

Lied des Autarken

Man hört von überall her sagen,
der Mensch sei nicht sein eigener Herr
und kann kein eigenes Leben wagen,
wo nicht Gesellung und Verkehr.

Wie oft hat er schon hören müssen,
er wäre nichts, als ein Bastard,
bekannt zwar Herkunft und auch Name,
doch Fremder an des Lebens Bindung.

Ja, er war nie ein Autonomer,
denn er floh niemals den Aufgaben,
die als Autarken auch ihn suchen –
trotz der Ausstattung mit viel Freiheit.

Haltepunkte und Autorität
erwehren sich Jemeinigkeiten.
Da musste er autark schon werden,
das eigene Wesen zu bereichern!

Früh spürt' er das Verlorensein,
doch auch die Chancen unseres Seins,
der Tatsache wohl eingedenk,
dass frühe Liebe er erfahren.

Eltern, Verwandte haben ihn
zärtlich in sein Leben begleitet.
Noch heute sind der Ahnen Augen
die Lichtbereiter seines Lebens.

Er wuchs daher langsam heran,
erspürte die Herkunftsfremdheit,
die offen und freiheitsgeboren,
doch ungreifbar ihm sicher auch.

Die Minderwertigkeit lebt heute noch
mit dem Gefühl, wertvoll zu sein:
In Kleinstädten sind Hierarchien
oft drückender, als auf dem Land...

Rostbahnen war'n sein Versteck,
als er im Kindhiersein gebunden.
Wassergefüllte Bombentrichter
Sind Spielplätze der frühen Tage.

Das alles konnte nicht so bleiben,
Die Achsenzeit brachte viel Hunger:
Er spürt' die Armut seiner Herkunft
Jetzt umso mehr in weiteren Tagen...

Schon damals sind ihm Seilschaften
der Hinterwäldler sehr suspekt,
weil wieder schlimme Allianzen
Herrschaft ganz übergriffig bauen.

So schwört' er der Gefolgschaft ab,
die doch nur hindern ihn am Werden
auf Suche nach gebundener Freiheit,
die der Autarke sehnlichst braucht.

Heut bringt das Suchen weg vom Fremdsein
ihn zur Entdeckung zweier Räume,
die nicht im Plan der Herkunft liegen,
weil sie aus Urthymie gestiegen...

Die Erstentdeckung ist Musik,
sind Lieder, die Gemüter prägen,
die ihn bereichern, wenn die Mutter
mit ihm und den Geschwistern singt.

Hinzu kommen noch jene Lieder,
die Schreckenslasten von ihm nehmen:
Nie wieder soll man Kriege führen
mit diesem Lied: „Maikäfer flieg',...“

Er kauft sich von Alteisengeld
die Fahrradteile und die Geige.
Das ist sein Beitrag für die Welt:
„Schwerter werden zu Pflugscharen!“

Die Zweitentdeckung ist die Sprache,
mit der er reicher sich erst fühlt,
befreit sie ihn doch von Traglasten
des Freumdseins und dem Minderen.

Er liest sie alle, die Karl May,
entdeckt früh alte Philosophen,
wenig Romane, doch Gedichte
in ihrer Schönheit, den Botschaften.

Mehr und mehr wird ihm dabei klar,
dass Sprache Heimat werden kann,
wenn Irritationen auch zunehmen,
wo Unvernunft Suchpfade öffnet.

Er spürt, wie notwendig ihm ist,
auch weiter freiheitlich zu bleiben,
so wie vielleicht der alte Karg,
der wurde schließlich auch autark...

Nun erst gewinnt er eine Frau,
mit der Verständnis möglich wird:
Schönheit und Bildungsgröße
sind Tageslaunen nicht geschuldet.

Mozart schafft ihm die Harmonien,
mit denen sein Gemüt ertieft,
ihm bringt die tongegebene Heimat,
die früh er schon verloren glaubte.

Und auch Petrarcas ferne Laura
gerät ihm früh zur Offenbarung,
denn da entdeckt' er jene Bindung,
ohne Autarksein nicht sein kann.

Recht früh wird ihm die Dichtkunst
zu einem Eigenschöpferhaus,
weil es ihm dabei oft gelungen,
Seinsgründe für sich zu entdecken.

Gegen die Niederung der Herkunft
Und Armut seiner frühen Jahre
schafft er mit Sprache nun ein Werk,
um dessen Mut man ihn beneidet.

So ist es immer mit dem Dichter:
Die einen wollen ihn verstehen,
die anderen nur Fehler sehen –
und wenigen erschließt er sich...


©Hans Hartmut Karg
2020

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Corona-Lockdown Schlagermedley ;)

Einmal um die ganze Welt (Karel Gott-Einmal um die ganze Welt):

Einmal um die ganze Welt
Von Wu Han bis Knittelfeld
Es ist mir egal, ist es heiß oder es friert

Sind sie schwarz oder auch weiß
Sind sie jung oder ein Greis
Jeder wird von mir gnadenlos infiziert


Ischgl (Heidi Thema):

Corona kommt
Die Quarantäne kommt
Ischgl, Ischgl
Kleines Dorf in den Bergen
Ischgl, Ischgl
Dort darf niemand aus der Gemeinde raus
Denn Corona
Befiel das kleine Paznauntal
Ischgl, Ischgl
Da gab es nur noch diese Wahl
Ischgl, Ischgl
Niemand darf mehr raus
Doch sie hatten Glück
Touristen durften noch zurück


Mit 66 Jahren (Udo Jürgens-Mit 66 Jahren):

Mit 66 Jahren lebst du im Risiko
Mit 66 Jahren ist das euer Kredo
Mit 66 Jahren macht Corona einen Schuss
Mit 66 ist mit deinem Leben dann Schluss


Corona und ein Befehl (Freddy Quinn-Hundert Mann und ein Befehl)

Irgendwo im fremden Land
Ist dieser Virus groß entbrannt
Er flog zu uns so schnell herbei
Und wir waren nicht mehr frei

Corona und ein Befehl
Und ein Land stand nun ganz still
Bleibt zu Haus, geht nicht mehr raus
Gefangen wie eine kleine Maus


Lockdown (Dschingis Khan-Moskau):

Lockdown! Lockdown!
Gastwirte schließen ihre Tore
Die Künstler wissen nicht mehr weiter
Home-Office singt man im Chore
Keine Jobs mehr für die Arbeiter

Lockdown, Lockdown
Schreit man aus dem Kanzleramt
Wir fahren die Wirtschaft an die Wand
Lockdown, Lockdown
Väterchen dein Glas ist leer
Doch ein Ober kommt nicht mehr


Immer wieder freitags (Cindy und Bert-Immer wieder sonntags):

Jeden Freitag kamen sie ins Fernsehen
Unsre geschätzten Volksvertreter
Jeden Freitag mussten sie neues drehen
An unsrem Gesetzparameter

Immer wieder freitags kommen neue Bestimmungen
Ich höre das Volk schon stöhnen
Über die Verbote wegen der infizierten Zahl
Die so hoch schossen, wie bis in das All
Immer wieder freitags kommen neue Bestimmungen
Jeder sehnt sich nach dem Schönen
Als man Politiker nur zu den Wahlen sah
Aber die Zeit ist nicht mehr da


Social Distance (Danyel Gerard-Butterfly):

Ich traf eine Schönheit. Sie hieß Jasmin
Wir gingen gemeinsam überall hin
Wie sehr ich mich jetzt nach ihr sehne
Denn wir leben getrennt und in Quarantäne

Social Distance, Social Distance
Jeden Tag möchte ich sie spüren
Social Distance, Social Distance
Wann kann ich sie wieder berühren?

Jedes Wort hat nicht denselben Ton-
Kommt es virtuell aus dem Mikrophon
Eine Welt ohne Nähe ist doch nur blanker Hohn
Alles nur, weil ich mit ihr nicht zusammen wohn´


Du darfst nicht… (Karat-Über sieben Brücken musst du gehen)

Damals ging ich meine Straße nachts entlang
Damals schienen mich zwei Autolichter an
Damals steigen zwei Polizisten heraus
Damals fragten sie, was machst du so fern von zu Haus

Damals wusste ich nicht, was das alles soll
Damals zeigten sie mir das Protokoll
Damals hatte ich meine Brille nicht mit
Damals erklärten sie´s mir mit diesem Lied

Du darfst nicht mehr nachts nach draußen gehen
Du darfst nicht mehr deine Freunde sehen
Du darfst nur mehr zu Haus und alleine sein
Und jetzt freue dich auf deinen Rechnungsschein


Aber bitte mit Maske (Udo Jürgens-…aber bitte mit Sahne):

Ich fahre täglich mit dem Bus 503
In die Stadt zum Shoppen und zur Bäckerei
Und noch´nen kleinen Sprung zur Bank nebenan
Überall sagt freundlich das Gewerbegespann
„Wir haben Sie gerne hier zu gaste
Aber bitte mit Maske“


Wann kommt die Normalität (Rudi Carell-Wann wir es wieder richtig Sommer):

Wir kannten einst keine großen Probleme
Nur steigende Meere und ein Flüchtlingsstrom
Doch wenn ich die Zeitung in die Hand nun nehme
Begrüßt mich immer wieder dieses Genom

Ja, früher sah man Politiker nie
Doch mit dieser blöden Pandemie
Schauen sie täglich aus dem Fernseher heraus
Corona hat uns alle mächtig im Griff
Auf dem wirtschaftlich sinkendem Schiff
Und ich schreie es aus tiefstem Herzen hinaus

Wann kommt endlich die Normalität
Die Normalität, wie sie früher einmal war
Mit Anschlägen, Erderwärmung und Flüchtlingswellen
Und nicht distanziert und arbeitslos wie in diesem Jahr
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