Gedichte über Liebe - Seite 724

Heute hat mir mein Mann,
da ich durch sein Schnarchen
lange gewacht,
einen Blumenstrauß gebracht.

Ein Täfelchen Schokolade
hing daran,darauf stand:
Ich liebe Dich,
tut mir leid,dass ich immer geweckt hab dich.

Freute mich sehr,
zog ihn zu mir her,dankte und
antwortete ihm.

Mein lieber Mann,
schnarche bitte noch lang,
auch wenn ich deswegen schlecht
schlafe dann.

Wenn ich es einmal nicht mehr
hören kann,
bist du nicht mehr bei mir,
liebster Mann.

Denn so höre ich immer
dass du lebst,
und an meiner Seite schläfst.

Ausgelaugt und leergebrand
fühle ich mich.
Kann keine Nähe ertragen.
Möcht in Watte gepackt
durch´s Leben gehen.
Frostig mein Inneres.

Zuviel! Zuviel! Zuviel!!! Zuviel
Unbeschreibliches liegt auf mir.
Kränkt, macht hilflos, den,
der in meiner Nähe ist.
Ratlosigkeit auf seiner Seite.

Ich kann nicht erklären.
Will nicht verletzen.
Will liebhaben. Kann nicht!
Will alleine sein,
niemanden sehen.
Kalt ist es in mir.

Wo ist mein Licht,
mein Sonnenschein?
Es dringt nicht in mein Herz.
Kann das Licht nicht sehen,
weil ich im Dunkeln stehe.
Der Kopf zu schwer zum Schauen.

Nach unten geht mein Blick.
Dort ist Finsternis, dort ist Kälte.
Gott, ich weiß, du bist da.
Du verlässt mich
auch in der Kühle
der Nacht um mich nicht!

©Sabine Brauer

Wenn die Zeit reif ist finden sich Menschen,
die Balsam für die Narben auf der Seele sind.

Sie heilen die tiefen Wunden,
die uns auf dem Schlachtfeld der Liebe
und des Lebens zugefügt wurden.
Sie sind das Zeugnis, dass man geliebt,
gekämpft und verloren hat.
Sie hinterlassen Trauer, Angstund Hoffnungslosigkeit.

Und irgendwann sind sie nur noch die Schatten
der Vergangenheit.
Sie schmerzen nicht mehr so tief, dennoch lassen
sie die Sonne, die Wärme und Freude bringt,
nicht mehr in die Seele aus Angst
vor Verletzung und zur Zurückweisung.

Wenn man aber trotzallem an die Herzenswärme
und Liebe der Menschen glaubt,
kommt ohne Vorwarnung, wenn die Zeit gekommen ist,
eine Seele mit ihrem Lächeln.
Und es öffnen sich die Tore des Vertrauens
und lassen Nähe zu.





(c) bella 2012