Gedichte über Liebe - Seite 714

Schleierfisch und Urgestein
gestanden sich die Liebe ein;
wenn der Schleier ihn sanft fächelt,
der harte Stein ein wenig lächelt.

In Wahrheit war er eher zart,
was man kaum glaubt von seiner Art.
Und war er auch schon leicht bemoost,
das Fischlein hat ihn sanft gekost.

Doch eines tags war klar den beiden,
es kommt die Zeit,sie müssen scheiden.
Des Fischleins Dasein ist zerstoben;
aus ungleich Stoff war´n sie gewoben.

Das Fischlein liegt im nahen Weiher
auf dem Stein gleich letztem Schleier,
und das Felsstück - gleich ´nem Schrein -
wird ihm stets Gedenkstein sein.

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Nimmer wirst du mich betrügen!
Heute noch verlass ich dich!
Dein Geheuchel, deine Lügen
setzten diesen Trennungsstrich!

Glaube ja nicht ich komm wieder,
denn wir waren mal ein Paar. - - -
- - - Übrigens, dein neues Mieder
steht dir wirklich wunderbar. - - -

Auch dein Charme, dein Haar, die Locken
und das andere noch, noch, noch. - - -
- - - Übrigens, an meinen Socken
schleichen kleine Löcher hoch! - - -

Weshalb nur bei allen Henkern
beharrst du stets aufs letzte Wort?
Warum musst du ständig stänkern
und jagst die gute Laune fort?

Übrigens, seit vielen Wochen,
das ist keine Schleimerei,
bist du ein Genie im Kochen - - -,
aber dies nur nebenbei.

Aber jetzt, jetzt geh ich, - - - geh ich
- - - gleich mal weg und kauf dir was.
- - - Übrigens, vorhin, versteh mich - - -
das war alles nur ein Spaß!

Was immer auch geschehen mag:
Ich lieb dich innig Tag für Tag!!


(© Friedrich Graf)

Halt an deinen Träumen fest!
Selbst wenn deine Welt unmenschlich ist
und du nicht mehr weißt,
wer die Person in deinem Spiegel ist,
wenn dein Leben kalt und gefühllos erscheint,
wenn du des nachts tausend Tränen weinst.

Wenn du keinen Sinn im Leben findest,
dein Schmerz sich an deine Erinnerung bindet,
wenn eine Spur der Verzweiflung
sich durch dein Leben zieht,
wenn deine Hoffnung vor der Realität entflieht,
wenn du einfach nicht mehr weiter kannst,
weil die Einsamkeit dich umarmt.

Dann brauchst du etwas Wunderschönes,
das dich fasziniert.
Dann suche dir einen Traum,
in dem sich deine Seele verliert!
Dann richte den Blick auf die Zeit,
in der dieser Traum Wahrheit wird,
dann strebe danach - energisch,
voller Hoffnung und unbeirrt!

Träume diesen wundervollen Traum.
Versuch, ihn zu leben,
denn ohne Träume kann der Mensch nicht sein!
Irgendwann wirst du über deine Traurigkeit siegen
und ein Lächeln wird deine Lippen berühren!
Und du wirst wissen: Es war richtig,
den Mut nicht zu verlieren!

Bärbel Bö