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Gedichte über Liebe - Seite 422


Das Mädchen mit dem Rosen im Haar

Ein dickliches Mädchen mit Rosen im Haar,
gefiel mir nicht ganz und gar.
Neben meiner Angebeteten sie immer stand,
in ihrer Nähe ich mich nie befand.
Sie lächelte mir stets zu, doch schauen nach ihr, wollte ich nie.
Sie war für mich keine Frau, sondern nur wie ein Vieh.

Nein, die Frau, die ich liebte,
sie steht da, in ihren zarten roten Kleid.
Ich wage es nicht mit ihr zu reden, denn ich bin noch nicht bereit.
Trauen kann ich mich noch nicht, hab Angst nicht gut genug für sie zu sein.
Ich wage einem Blick und sehe sie im zarten Mondschein.

Ihr Haar so voll und schwarz, wie diese Nacht,
ich frage mich, woher hat sie die Macht,
mich in ihren Bann zu ziehen.
Ihre Lippen, so voll und rot, wie die Blüte einer Rose, so unerreichbar und begehrt, bleibt mir sie stets verwehrt.

Am liebsten würde ich zu ihr sagen, wie schön sie ist, welche Leidenschaft sie in mir entfacht, zuvor hat es noch nie jemand geschafft.
Ich würde sie im Arm halten und nie mehr loslassen, würde sie zärtlich küssen,
doch leider werde ich wohl diese Sehnsüchte immer verdrängen müssen.

Diese Frau ist wie eine Rose, so unerreichbar und schön.
Ich kann nicht aufhören, sie zu lieben, ich kann es einfach nicht ertragen. Kann nicht mehr leben ohne sie einmal noch zu sehen.

Ich wünschte, ich wünschte, sie empfindet für mich das gleiche, wünschte sie würde mich auch lieben, würde zu mir gehören. Doch leider liebt sie mich nicht.
Tränen laufen mir runter, laufen übers Gesicht.

Dass, ich sie liebe, scheint sie nicht zu wissen, scheint, als wäre ich nie für sie auf dieser Welt.
Sie, die unnahbare Rose, ist was mir nur gefällt.

Die Liebe, wie ein Dorn einer Rose, will aus mir raus, stürme auf sie zu, doch dann ist es aus.
Ich rannte, sie hatte sie geduckt, am Ende lag ich tot am Boden und sie hatte noch nicht mal nach mir geguckt.

Die Zeit verging rasant nach meinen Tod.
Sah vom Himmel, einen guten Anblick der mir bot
eine junge Frau am Weinen, an meinen Grabe stehend, erkannte nun wer das war.
Die Frau, welche ich ignorierte ganz und gar.

Sie ist besser, ja sie ist meine wahre Rose,
verpasste hatte ich diese Chance, diese ganz Große.
Sie war wahrlich schön, lieb und sehr schlau,
plötzlich wurde mir flau.
Das war das Mädchen mit den Rosen im Haar,
so schön war sie nun ganz und gar.

Ich schämte mich jetzt so richtig, wie ich in meinen Leben war,
merkte nicht, dass die Richtige immer war mir nah.
Oh, wie ich mein Leben mir zurück gewünscht habe, wie ich es zutiefst bereue,
so oberflächlich gewesen zu sein.
Oh, möge mir der liebe Gott verzeihen.

Die Frau betete zu Gott und er sprach zu mir:
"Eine zweite Chance gebe ich dir,
sei nie wieder so oberflächlich und gemein, dann soll sie auch deine Zukunft sein!"

Mit den Worten ging ich wieder auf die Erde und befand mich liegend auf dem Grab, rief nach Hilfe und kam zu wieder zu mir.
"Du warst bewusstlos, ich helfe dir"
"Du bist es, du bist mein Glück, dank dir fand ich zurück. Drum sage ja, auf meiner Frage, ob du mich liebst, meine Frau werden willst und meine Sehnsucht nach der wahren Liebe stillst!"
"Ja, ja, ja! Auf jeden Fall! Komm veranstalten wir einen Ball!"

Die schöne Frau, welche ich einst nie sah, war eine Prinzessin, sie schönste ganz und gar. Die Frau, welche ich dachte zu lieben, war nicht zu vergleichen mit der wahren Schönheit, einer Rose.
Was aus ihr ist geworden, will ich auch nicht wissen, denn eins werde ich nicht, sie vermissen!
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Die Liebe

Nichts auf der Welt berührt uns Menschen so intensiv wie die Liebe. Das ist verständlich, denn schließlich verdanken wir der Liebe unser Sein. Liebevoll wurden wir als Kind umsorgt und er-fuhren durch liebkosenden körperlichen Kontakt große Zuneigung.
Mit zunehmender eigener Fähigkeit, Empfindungen gedanklich zu verarbeiten, begannen auch wir zu lieben. Sicherlich erwiderten wir ab diesem Zeitpunkt auch die Liebe zu unseren Eltern – bewusst, langsam, aufbauend.
Viel vordergründiger war uns damals jedoch die Liebe zu greifbareren Dingen wie Spielzeug, Eis, das Meerschweinchen oder einer anderen Sache, die uns lieb war. Eher unbemerkt gab es schnell eine gewisse Hierarchie, die durch unsere Vorliebe für das Eine oder Andere bestimmt wurde. Die Begriffe „Lieblingsspielzeug“ oder „Lieblingstier“ finden in dieser Begebenheit sicherlich ihren Ursprung.
Und dann kam sie – die Erste Liebe. Eine unerklärliche Zuneigung, die alle Gedanken und Fantasien ausschließlich auf einen bisher fremden Menschen fixierte. Das Lieblingsspielzeug blieb nun in der Kiste, das Lieblingstier wurde eher zur pflichtgemäßen Belastung. Heimlich und schüchtern versuchten wir jetzt, unsere Gefühle einem anderen Menschen zu vermitteln. Einen nahezu krankhaften Zustand konnten dabei Signale erzeugen, die auf eine Erwiderung der eigenen Empfindung schließen ließen. Es kam zu den ersten Liebesbeweisen, dem ersten Kuss, dem ersten Liebesbrief und, das konnte nicht ausbleiben, es gab den ersten Kummer – Liebeskummer.
Diese Art von Liebelei wiederholte sich bei manchen mehrfach, bis endlich die „Liebe auf den ersten Blick“ zur ersten „Großen Liebe“ führte. Liebesblind wurde aus der Liebesbeziehung eine Partnerliebe, die schließlich mit dem Bund der Liebesehe in eine rosarote gemeinsame Zukunft führen sollte.
Trotz redlicher Bemühung bleibt es jedoch nicht aus, dass die Liebreize des Partners sich mit der Zeit zumindest etwas abschwächen. Gedankliche Freiräume in den bislang liebestollen Köpfen, erlauben mehr und mehr eine Rückbesinnung auf die realen Rahmenbedingungen unserer eher lieblosen Gesellschaft. Spätestens jetzt verliert die
bisher über allem dominierende Partnerliebe ihre Alleinherrschaft über Geist und Körper.
Wie bereits in der Kindheit bauen individuelle Präferenzen nun erneut eine Hierarchie der Vorlieben auf. Der neue Sportwagen wird, wie einst das Matchboxauto und das Reitpferd, wie damals der Goldhamster geliebt – nur muss nun alles mit dem eigenen „Lieben Geld“ bezahlt werden.
Mit den Jahren stellen sich weitere Liebeleien ein. Er liebt seine Arbeit und den Rotwein, sie liebt ihre Bücher und den Quizmaster der Fernsehshow – platonisch versteht sich.
Geben wir der Liebe eine Chance – gleich, in welcher Weise sie uns begegnet – egal, wie wir sie spüren. Wer etwas liebt, schätzt etwas, wer etwas schätzt, achtet dessen Wert. Machen wir uns den Wert der Liebe zum Geschenk – nicht nur an Weihnachten, dem Fest der Liebe.


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