Die Nacht ist mild und sternenklar,
seit knapp 2 Jahren steht sie da,
die Frau, die „Mann“ hier sehr gut kennt
und die sich schlicht „Natascha“ nennt.
Das Make-up grell, die Lippen rot,
die Mädchenträume sind längst tot…
Sie zeigt ihr lächelndes Gesicht,
nur ihre Trauer sieht man nicht.
Er zieht sie mit den Blicken aus,
sie macht „es“ schnell – er muss nach Haus‘.
Für 30 Euro „Kundendienst“,
sie merkt, wie er verachtend grinst.
Bei Frau und Kind im sich’ren Heim
kann er dann wieder Heuchler sein…
Es läuft recht gut in dieser Nacht,
Natascha zählt – es waren acht…
Sie geht nach Haus‘, scheint unberührt
und merkt doch, wie die Seele friert…
Sie weint, als sie zuhause ist,
sie hat ihn heut‘ Nacht so vermisst…
So friedlich schlafend liegt er da,
sie streicht ihm zärtlich übers Haar…
Er ist für sie die ganze Welt,
doch er ist krank – das kostet Geld…
Für ihn, da will sie alles tun,
ein Mutterherz wird nie ausruh’n…
Dies alles macht sie nur für ihn,
ihr Sohn gibt diesem Leben Sinn.
Natascha wird oft überseh’n,
wer kann auch diese Frau’n versteh’n,
die schamlos und verdorben sind
und nichts mehr lieben als ihr Kind…