Titel | ||||
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88 | Ein kleines Frühlingslied | |||
Vorschautext: Von der Birke, die im Frühlingswinde ihre Zweige wiegt, leihe ich mir ein Stück Rinde Die Taube hat mir eine Feder geschenkt. Habe sie mit Himmelsblau getränkt und schreibe für Dich dieses Frühlingsgedicht. Wo Du jetzt bist? Ich weiß es nicht. Denn längst bist Du über den Regenbogen in ein fernes Land gezogen. Ich wünschte, wir könnten gemeinsam gehen um den leuchtenden Auftritt des Frühlings zu sehen. Zuschauen, wie sich die Birken und Weiden in ihr junges, zartgrünes Blattwerk kleiden. ... |
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87 | Was bleibt? | |||
Vorschautext: Wenn alle großen Worte ausgesprochen sind und nichts geschieht. Was bleibt? Wenn jugendliche Hybris sich enttäuscht in Demut wandelt weil es Grenzen gibt. ... |
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86 | Nomadengleich | |||
Vorschautext: Nomadengleich wandre ich unterm Sternenzelt. Und bin doch gebunden in der Heimat Welt. Wurzeln hielten mich fest an ihrem Ort. Nur meine Seele reiste einst fort von der Heimat Ufer vertrautem Strand weit über die Meere, in fernes Land. Zog hinauf zu unbekannten Höhn, um nach dem Land jenseits der Berge zu sehn. Folgte in Tälern der Wässer Lauf, stieg mit den Wolken zum Himmel auf. Und jenseits der Schranken der eigenen Zeit ... |
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85 | Omas Gartenlaube | |||
Vorschautext: Wer heute „in“ sein will, mit der Zeit will gehen, darf nur nach vorne, nie nach hinten sehen. Coolness und Erfolg sind heute angesagt. Nippes und Plüsch nicht mehr gefragt. Doch, am Sonntag, wenn die Sonne lacht, ... |
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84 | Das Gesicht unter dem Eis | |||
Vorschautext: „Kind, gehe nicht zur Hütte am Wald“. Starr ruht der See, die Nacht ist kalt. Schaurig heult ein Wolf durch die Nacht weil er ein finstres Geheimnis bewacht. Ein Frühling war es, vor langer Zeit. Der Wald trug sein schönstes hellgrünes Kleid, da schritt ein fescher Jägersmann zu der Hütte am Wald im hohen Tann. In der Hütte lebte zu jener Zeit des Jägers Liebste, eine junge Maid. ... |
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83 | Gänseblümchen | |||
Vorschautext: Schau nur der Rasen ist aufgewacht. Gestern noch lag er in Ruh. Nun hat er die Augen aufgemacht. Sie leuchten wie Sterne mir lachend zu. Die Sonne mit ihrem warmen Strahl kitzelt sanft ... |
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82 | Die geweihte Nacht | |||
Vorschautext: Mir ist, als ob die Sterne heller strahlen in dieser kalten, klaren Winternacht die über mir bekannte Bilder malen. Den Horizont ein dunkles Tannen Heer bewacht. Das Licht der Sterne spiegelt sich im See als trieben auf dem Wasser tausend Kerzen. Das Land liegt schlafend unter weißem Schnee Und hoffnungsvolle Träume trösten Herzen. Sie träumen, dass ein Tag wird kommen der alle Tränen, alles Leid verstummen lässt ... |
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81 | Das alte Haus | |||
Vorschautext: Das alte Haus. Einst war das Haus voll Kinderlachen. Lang ist `s her. Einst stolperte man über Sachen, kreuz und quer. Einst bettelten zwei Hundeaugen, wollten raus. ... |
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80 | Das Alter | |||
Vorschautext: Wie leicht vergingen einst die Jahre als jeder Tag aus Zeitenferne ward geboren. Nun, da die Last gelebter Jahre die Kraft der Jugend raubt zählt schwerer ... |
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79 | Karfreitag | |||
Vorschautext: Leiden schafft innere Kraft. Überwundenes Leid gibt Sicherheit. Zum Frieden kann nur gelangen wer mit sich Streit angefangen, der mit Zweifeln ringt. Wen die Angst nieder zwingt. Wem der Mut im Dunkeln zerbricht, der gelangt zum Licht. A.Bolte 2012 |
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78 | Ostermorgen | |||
Vorschautext: Todesdunkel verhüllte das Land. Auf dem Hügel droben Mahnendes stand. Erstarrtes Leben rings umher. Auf Gräbern lasteten Steine, schwer. Licht stieg herauf zum Himmelsrand. ... |
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77 | Ein Augenblick | |||
Vorschautext: Im Meer der Zeit, in dem wir treiben ist jeder Augenblick ein Tropfen nur der sich gelöst als wollt er bleiben. Ein Wimpern Schlag trägt ihn zurück ins Meer der Zeit das keine Grenzen hat. Und doch, ... |
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76 | Barfuß im Wind | |||
Vorschautext: Ich wollte immer nur barfuß gehen. Du hast mir Schuhe geschenkt. Ich wollte so gerne Neues sehen. Du hast mich die alten Wege gelenkt. Nur manchmal hab ich den Wind gespürt und Regen auf nackter Haut. Meine Hände haben die Sterne berührt. Habe einfach dem Leben vertraut. Wenn die alten Wege zu Ende gehn. Will ich barfuß laufen im Wind ... |
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75 | Das kleine Wort | |||
Vorschautext: Ein Wort aus übervollem Munde entschlüpfte völlig unbedacht in einer einzigen Sekunde dem Selben einst in einer Nacht. Es war nur so dahin gesagt und deshalb wenig weise. Doch einmal frei, hat es gewagt ne lange, weite Reise. Es reiste um die ganze Welt und halt als Echo wider. ... |
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74 | Und doch - | |||
Vorschautext: Noch sehe ich drunten im Garten wie herrlich die Rosen blühen. Und doch - weit in der Ferne hör ich die Wildgänse ziehen. Bin barfuß durch blühende Heide im warmen Sand gegangen. Und doch - hat am Morgen über dem Moor schon grauer Nebel gehangen. ... |
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73 | Ich geh den Weg | |||
Vorschautext: Ich geh den Weg, den wir im Frühjahr oft gemeinsam gingen als noch am Erlenbaum die roten Kätzchen hingen Ein grüner Schimmer auf den Zweigen lag, und der Gesang der Amsel grüßte jeden neuen Tag. Ich geh den Weg, den wir im Sommer oft gegangen sind. Als Felder, Bäume sich im Sommerwind gewiegt; und Heckenrosen blühten an des Weges Rand, der Sonne zugekehrt, die hoch am blauen Himmel stand. Jetzt ist es Herbst. Das Laub fällt müde in den Wäldern. Ein grauer Himmel hängt tief über kahlen Feldern. ... |
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72 | Metamorphose der Oberflächlichen | |||
Vorschautext: Menschen hasten eilig vorbei an gläsernen Wänden. Dahinter mit bizarr verrenkten Gliedern lauern seltsame Gestalten. Sie starren aus leblosen Augen auf die hastende Menge. Es scheint als warten sie, ... |
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71 | Nur mit dem Herzen.... | |||
Vorschautext: Nur mit dem Herzen sieht man gut! Du glaubst, du siehst, was mich im Innersten bewegt? Erkennst, wenn Dunkles sich auf meine Seele legt? Du irrst, mein Freund. Dein Blick schaut nur ein Oberflächenbild ... |
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70 | Hoffnung | |||
Vorschautext: Ich hörte Stürme toben, über kahlem leerem Feld, sah Schleier, aus Nebel gewoben, verdunkeln das Licht der Welt. Spürte Frost im Land regieren des Sommers Blütenpracht. Sie töten und erfrieren in einer einzigen Nacht. Mein Land lag tief verborgen unter kühlem Leichentuch ... |
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69 | Der Förmchenkrieg | |||
Vorschautext: „Gib her, das Förmchen gehört mir“ „Nein, meins, nimm Du dies hier.“ „Ich werfe Dich mit Sand.“ „Und ich kann pinkeln, im Stand!“ So tobt seit uralten Zeiten der Förmchenkrieg. Noch niemals hat erfochten dort jemand den Sieg. Förmchen, sie bleiben ... |
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