Gedichte über Lebensweisheiten - Seite 111

Die Lüge stellt man nie in Frage,
sie hat Gewicht und klingt plausibel.
Man wägt nicht ab per Balkenwaage
und so verbreitet sich ihr Übel.

Sie stößt fast nie auf taube Ohren,
und sehr gepflegt ihr Umgangston.
Nichts schlimmes wird heraufbeschworen,
dabei agieren Spott und Hohn.

Wir teilen ihre Interessen
und sind ein gutes Publikum.
Mit ihren Maßen wird man messen,
man nimmt ihr überhaupt nichts krumm.

Sie wird uns hoch und heilig schwören,
dass sie allein die Wahrheit sagt,
und davon lässt man sich betören,
es wird nicht länger nachgehakt.

Man kommt ihr später auf die Schliche,
'das an sie glauben' ist vorbei,
doch wir sind längst in Teufelsküche
bei Feuersbrunst und Wehgeschrei.

Roman Herberth

Die Deutschland-Fahne wird geschwenkt
heute wider alle EMTrainer sind
jeder kann die Mannschaft besser führen
jeder weiß es ganz genau
haben wir den Sieg errungen
waren alle wider schlau
vierundzwanzig Beine laufen
einmal hin
und einmal her
über diesen grünen Rasen
darum nennt man es Rasenspiel
hochbezahlte Fußballbeine
schießen ab und zu ein Tor
doch vergisst man meist den Gegner
der den Ball auch trieft ins Tor
wird das Spiel dann doch gewonnen
die Mannschaft hebt man in den Himmel hoch..
doch geht das Spiel verloren
dann ist nur der Trainer schuld
Millionen Trainer das gewusst
doch frag ich mich für die Millionen
die ein Spieler da verdient
wenn wir solche schlechte Leistung
würden bringen an den Tag
der Chef der hätte uns längst entlassen
beim Fußball sagt man nur
er hatte einen schlechten Tag
der Spieler lacht
ihm isst gelungen
der Fän der dumme zahlt die Rechnung
für Leistung
die der Spieler nie erbracht
f.j.21.06.2012

Ihr seht ich lebe
mein Verhältnis zur Erde
mein Verhältnis zu meinen Mitmenschen
mein Verhältnis zur Natur
mein Verhältnis zu Tieren
mein Verhältnis zum Leben
alles hat sich verändert
seit ich über alles nachgedacht
wie Schuppen viel es von den Augen
als wenn ein Blinder
in das Licht jetzt schaut
so ist mir vieles aufgegangen
wenn Blindheit mal von dannen ist
sieht man wider
wie schön und kostbar diese Welt doch ist
last euch nicht blenden
von Konsum und Geld
von dummen Sprüchen
die jeden Tag in unser leben fällt
lasst euch wider leiten
von den Augen
dem Verstand
und dem Herz
wenn das vielen Bauerfängern auch nicht gefällt
das Leben hat dann wider einen Sinn
das Leben wider Freude macht
wenn man nicht jeden Blödsinn
der uns vorgeschrieben
mitmacht
man lebt dann wider frei..
und der weg zu unserem Ziel
ist uns nicht mehr einerlei
das Leben für uns wird dann einfacher sein
wenn jeder einsieht
und jeder dran glaubt
vielleicht das mit der Erde
dann doch noch hinhaut
f.j.22.06.2012

durch das leben möcht ich wandern
vom Morgenrot
bis zur Abenddämmerung
durch die Sonne
und den Regen
die Schönheit möchte ich genießen
in der Natur
den Menschen nur mit Achtung ich begegnen
es wäre schön
doch lässt das unser Leben leider nicht zu
der Kampf ums überleben
beginnt schon bei der Geburt
Niedertracht
und Egoismus
unser täglich Brot
wir nehmen es mit der Muttermilch in unser Herz
aber einmal ist man groß
den Verstand den kann man schulen
die Augen machen auf
auf sein Herz auch hören
und glauben gibt es auch
die Verführer draußen lassen
schon nimmt das Leben einen anderen lauf
etwas weniger von allem
etwas mehr Achtung für alle
etwas mehr liebe auch geben
und schon sieht das Leben anders aus
denn mehr Achtung vor dem Leben
macht das Leben leicht
heute
morgen
und auf lange Zeit
f.j.22.06.2012

Wie Herbstlaub gleiten
meine Gedanken,
leuchten bunt -
sie schwanken
trotzig im Kreis.

Verwegen
schallt verbittertes
Raunen entgegen
von starken Launen
umschlossen

welken Genüsse
unverdrossen,
im Gestern,

das vor dem Heute
keinen gewesenen Tag
bereute

(c)Viola