Gedichte über das Leben - Seite 3178

Hier steh ich nun
mehr als verlegen
wie unsichtbar
zu nett
für die Welt
ich brauch keinen Streit
Harmonie ist mein Leben
hab endlos Geduld
ich schleich
durch die Welt.

Ich bin wohl der „Nette“ ( die „Nette“)
eher nicht verwegen
mit meiner Meinung
halt ich
mich zurück
kann Menschen verbinden
Kompromiss ist mein Leben
ich seh nur das Gute
Gewalt mag ich nicht.

Ich mach mir
oft Sorgen
hab Angst
um die Welt
Emphatie ist mein Leben
ich bin da
wenn es zählt
doch wenn ich was brauche
sieht kaum einer hin
wie Fluch ohne Segen
oft einsam ich bin.


Ich traue mich heimlich
meinen Träumen zu folgen
wär wohl gern Retter
unserer Welt
ich grübel so oft
was ist wichtig im Leben
bin dabei ganz sicher
Respekt ist
was zählt .

Die Menschen glauben
Leben ist kämpfen
wir haben da
wohl keinen Platz
doch eins ist sicher
sind Herzens Sieger
wie leise Helden
nie sichtbar gemacht.

Es ist an der Zeit
sich auch mal
zu zeigen
das was man denkt
man fühlt
mit allen
zu teilen
mal raus aus der Deckung
dann wirst du gesehen
kannst aufrecht
auch nett
durchs Leben gehen.


MB

Wenn der Tod

Wenn der Tod nur als Niederlage verstanden wird,
Hat man das Gnadengeschenk nicht wirklich begriffen.
Wer das Schicksal nur als Sündenbock aufschnürt,
Der wird seine Lebensmöglichkeiten umschiffen.

Das Schicksal ist immerzu unplanbares Dasein,
Der Tod eben allen Lebens Notwendigkeit,
Steht als Parameter immer in unserem Sosein,
Entzieht sich jeglicher Form von Freiheit.

Selbstbestimmt ist in Vergänglichem nichts mehr
Und von uns wird nichts tatsächlich bleiben.
Gerade mit diesem Gedanken tun wir uns schwer,
Die nur zur Sterblichkeit hin können schreiten.

Anstatt sich an ein erfülltes Leben zu erinnern
Hadern viele Menschen mit Gott und der Welt,
Müssen den Horizont verdüstern, verschlimmern,
Haben den Glauben an Unsterblichkeit abbestellt.

Niemand und nichts kann es ihnen rechtmachen,
Keine Lebenszeit mehr – und auch kein Ende.
Verfrüht trauern sie und verdrängen das Lachen
Und sehen leider nicht mehr durch die Hände.

„Es ist gut,“ wird am Ende jener sagen,
Der weiß: Die Zeit deckt uns alles zu.
Keine weiteren Wünsche wird er vortragen,
Hier bleibt kein Ich, kein Wir, kein Du.


©Hans Hartmut Karg
2024

*

Ein Ritter namens Adalbert
hatte ein schwarzes Lieblingspferd,
mit dem er in die Kriege zog,
der Pferderücken sich durchbog
unter steter Last beim Reiten,
es waren ja schwere Zeiten,
denn die Ritterrüstung wog schwer
und bewaffnet, wog man noch mehr.
Das Pferd trug geduldig die Last,
verzichtete oft auf ne Rast,
war dem Ritter treu ergeben,
opferte für ihn sein Leben -
traurig war Ritter Adalbert,
begrub im Burggraben sein Pferd,
die Pferdestatue am Ort
wurde groß verziert mit dem Wort

LIEBE

die der Ritter fürs Pferd empfand,
bis er im Kriege den Tod fand,
begraben wurde Adalbert
neben seinem geliebten Pferd.