Gedichte über das Leben - Seite 3100

Woge um Woge

Woge um Woge
drängt sich das Meer
an den Strand.

Schmeichelnd
leckt es an meinen Zehen,
Erinnerungen steigen auf -
und fallen zurück,
Woge um Woge.

Ein einsamer Kutter
weiß nicht
wohin es ihn treibt.

Wohin treibt es das Meer?
Hat auch das Meer eine Sehnsucht?

Wohin führt es den Suchenden
wenn er sich dem ewigen
Werden und Vergehen ergibt?

Sonntagmorgen, Sommerwetter,
so ein Tag macht alles netter.
Kaffeeduft dringt in die Nase,
ein paar Blumen in der Vase.

Barfuß auf dem Rasen streifen,
nach Johannisbeeren greifen.
Die sich rot und saftig zeigen,
schon im sommerlichen Reigen.

Tief geatmet durch die Lungen,
Herz, von purer Kraft durchdrungen.
Klare Sicht und laue Brise,
nichts von Kummer oder Krise!

Mit der Welt und sich im Reinen,
ein paar Spiele, für die Kleinen.
Fahrradtour, ein wenig Wandern,
Glücklich sein, wie all die andern.

Badespaß, den Grill genießen,
Radler in ein Bierglas gießen.
Muße um sich neu zu erden,
das manch Wünsche wirklich werden.

Ein paar Stunden zum Entspannen,
die wir doch wie neu gewannen.
Jetzt in diesen schönen Zeiten,
die der Sommer mag bereiten!

© Hansjürgen Katzer, Juni 2023

Nichts kann man für immer lassen

Schon bei der Geburt
wird man
zum Sterben verurteilt
Jeder lebt
so gut
er darf und kann
Oft
fühlt es sich an
wie eine Ewigkeit
Jeder weiß davon
dass er nicht
für immer bleiben kann
Es ist nur
ein Gastspiel
Irgendwann ist …Jeder…dran


©Käte Micka


Käti Micka

Mai, ganz mild mit süßem Glück,
bringt das Leben uns zurück.
Kinderlachen, freudig Scherzen,
Freude keimt in vielen Herzen.

Neue Kraft für Geist und Glieder,
ach, das Leben hat uns wieder.
Land gefasst in tausend Düfte,
Vögel steigen in die Lüfte.

Wald und Feld sind voller Farben,
Gott schenkt uns die schönsten Gaben.
Welch ein Wachsen, welch ein Blühen?
Sonne ist schon rot und glühen.

Land schwelgt sanft in warmen Fieber,
selbst der Himmel scheint nun lieber.
Und die Nacht ist nicht mehr kalt,
frohen Mutes, Jung und Alt!

Alles wirkt voll Lust und Güte,
wie aus einer Wundertüte.
Und es scheint so gut und frei,
Sorgen sind jetzt einerlei!

© Hansjürgen Katzer, April 2002