Schornsteinfeger, du schwarzer Mann, sieht man dich noch irgendwann
auf die Dächer steigen?
Viele sahen dir bei deiner Arbeit zu, waren stolz auf dich, und taten sich verneigen,
Mut und Geschicklichkeit waren in deinem Beruf stets groß geschrieben,
darum taten dich im Städtchen, von Herzen ,alle Mädchen innig lieben,
anfassen durften dich groß und klein, dieser Kult musste einfach sein,
ob das Glück dann zu ihnen kam, das konnte man nicht sagen,
sie waren danach einwenig glücklich, und hatten keine Fragen,
sahen wir dich auf einem Dach, und du winktest uns zu, dann kam vom Glück ein kleines Stück, und dieses kam im Nu,
den Ofen bei unserer Großmutter musstest du auch reinigen, von Stund an zähltest du zu den
Heiligen,
zu jedem Fasching war er der „gemachte Mann“ er zog die Deppen vom ganzen Ländle an,
auch Wachtmeister Pippich ließ beim schwarzen Mann viel durchgehen, ein jeder kann das
gut verstehen,
bei uns Kindern stand der Schornsteinfeger an dritter Stelle, Lokführer und Feuerwehrmann
liefen ihm den Rang ab, unbeirrt schwang er trotzdem seine Kelle,
Schornsteine und Essen werden nicht mehr gebraucht, es ist eigentlich schade, das kein Schornstein mehr raucht,
als Kinder sangen wir das Liedchen :
„ Herr Schornsteinfeger, du lieber schwarzer Mann, fass doch meine Schwester an,
mach ihr einen großen, schwarzen Fleck, und nimm ihr bitte meinen Teddy weg !“
Zum Jahreswechsel, bekommt man ihn als Miniatur in jedem x-beliebigen Laden,
mit ihm will man, im neuen Jahr, das Böse stets verjagen,
viele Junge kennen ihn nur noch vom Hörensagen,
die Erinnerung an ihn sollte man in alle Herzen tragen, dass es auch unsere Enkel ihren Enkeln weitersagen,
die Zeit lässt viel Vertrautes schnell verschwinden, doch Neues entsteht, so können wir einen Verlust in Abgeklärtheit überwinden !