Sortieren nach:

Gedichte über Krieg - Seite 8


Anzeige


Mit Gewalt schafft man keinen Frieden

Mit blauen Helmen ziehen wir raus in die Welt
beenden die Kriege, damit keiner mehr fällt.
Gedenken der Toten, die jeden Tag sterben
unsere Kinder dürfen sowas nicht erben.

Müssen Soldaten überall einmarschieren
mit grausamen Gefechten intervenieren?
In vielen Ländern wird zu schnell einmarschiert,
wird damit ein stabiler Frieden betoniert?

Soldaten sollen Afghanistan auffangen,
eigentlich sind wir dort schon lange gegangen.
Vor Jahren schon wollten wir wieder gehen,
doch unser Lager wird auch dies Jahr noch stehen.

Im Vietnamkrieg irrten wir ungemein,
die Hilfe mit Soldaten war ein Stolperstein.
Korea wurde durch Gewalt in zwei geteilt,
ein vereinender Frieden ist dort doch sehr weit.

Im Irak hat der Westen invadiert
und damit weitere Gewalt produziert.
Soldaten fliegen in den mittleren Osten,
Tote und Verletzte auf unsere Kosten.

Hört auf mit der ständigen Weltpolizei!
Mit Gewalt Frieden schaffen ist bloß Heuchelei.
Mit dieser Einstellung irrt man gewaltig
und stört den Frieden nur nachhaltig.

Scheinheilig spricht man vom Frieden in der Welt,
doch geht es wie immer nur um Macht und Geld.
Wir liefern die Instrumente der Gewalt
zugunsten von Konzernen und Staatshaushalt.

Die Vielzahl an Kriegen in der Welt lastet schwer,
doch mancher Politiker macht bloß PR.
Da schließt sich doch die Frage an
hat die Gesellschaft noch einen Zukunftsplan?

Hören wir auf Generäle und Kriegsbereiter
sieht man schon die apokalyptischen Reiter.
Laut Bibel sind es vier an der Zahl,
hoffentlich lassen sie uns Menschen eine Wahl.
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


Du schreibst um zu vergessen [Völkermord an den Juden im KZ während des 2. Weltkriegs]

Du schreibst um zu vergessen
was Leben beschmierte
schwarznachte Schrift
im zittrigen Gewand
sitztend über einem Traumbuch
Blätter gefalteter Hände
fallen Generationen
als Buchstabensuppe
über geläutertes Papier
Warum mußten sie sterben?
Ihr Blut gebräunt
im Wegeskreuzesfluch
Symbol ihres Anfangsendes
In luftleerer Raumesenge
balancierten Totgeschwitzte
Kalte, eiskalte Nachtblume
starr gebeugt im Moseblut
Millionen Leiber in der Sechs
zermalmt und verraten
Nicht Judas küsste bitterer
Todesküsse zu Alltoden
Sie waren es - Wir
ihre Worte widerspenstig
uns folgten sie

Du schreibst nur um zu vergessen
von Felder aus Stahl
Bettenknochen und Schüsseln
Sie sind es - sie selbst,
die hohle Phrasen droschen
dir Stacheln ins Blutmark
ungeniert hineinbohrten
Sie begruben Gesichtsstirn
Schleier und Lebenssinn
Deine Lieder erklingen
nie wieder so wie damals
klingen
nach hoffnungsfrohem Falsch
Juda - du große Familienbande
Oh verflucht sei mein Schicksal
Wir-Euch die Euer-Wir verloren
durch Blindheit geschlagene Löcher
im toten, leeren Meer
Wellen von zerbrochenem Glas
Gas
Fausthiebe an jedem Ufer
ins Wasser gestürtzer Heiland
Du bist es, verbrannt im Lager
verbrannt die heiligen Bücher,
Hast alle Sterne verloren
allen Glanz
alles Erträumte deiner Tage
Erloschen
wurdest du zu Aschenopfer
sieh
noch Weinende jetzt,
im Heute
In den Gräbern stillstumm
wüten jene Zeugen
deiner endlosen Blutspur
sammeln Evas Schatten
die Anklageschrift
zur Rettung
deines verlorengegangen Paradies



© Marcel Strömer
(Magdeburg, 25.09.2007)

Alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung,sowie Übersetzung. Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet werden!
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


Anzeige