Ein mächtiges Brüllen brachte die Luft zum Beben,
Und der weiße Drache erschien am blauen Himmel.
Bei seinem Anblick fürchteten sie um ihr Leben
Und die Straßen füllte ein panisches Gewimmel.
Die Soldaten, die die Stadtmauern bemannten,
Vom Schrecken ergriffen im Chaos fortrannten.
Die äußeren Stadtmauern zusammenbrachen
Und die Flammen zerstörten die Kanonentürme.
Und voller Schrecken flohen die letzten Wachen.
Die Flügel des Drachen erzeugten Feuerstürme.
Die Flammen zerfraßen das königstreue Heer
Und die Stadt versank in einem feurigen Meer.
Das Stadtbild schmückten dunkle Rauchschwaden.
Sie stiegen am blauen Himmel auf wie böse Dämonen.
Vorwärts rückten die ersten Brigaden.
Einem Gewitter gleich donnerten die Festungskanonen.
Und Soldaten starben in Massen auf den Straßen,
Durch Klingen oder weil die Feuer sie auffraßen.
Die sieben Wächter wurden grausam erschlagen,
Ihre goldenen Rüstungen mit viel Blut befleckt.
Die Damen und Zofen sich weinend ergaben
Und die Ritter eilten oder hatten sich versteckt.
Da erschallte im Schloss ein dunkles Lachen
Und das schreckliche Brüllen eines Drachen.
Die Hallen erschütterte ein lautstarkes Beben,
Und Furcht ergriff die stürmenden Soldaten.
Viele verloren im Durcheinander ihr Leben
Und sie starben im Feuer der Granaten.
Der innere Festungsring war gefallen
Und die Männer stürmten schon bald die Hallen.
Ein Beben und die hohen Fenster zerbrachen
Und Soldaten und Vasallen begannen zu fliehen.
Mit Schrecken erblickten sie des Königs Drachen,
Aber dem Flammenmeer konnten sie sich nicht entziehen.
Und der König brüllte und lachte schrecklich laut,
Die Flammen zerfraßen den Soldaten die Haut.
Es konnte nur einer diesen Schrecken beenden:
Der Bruder des Königs musste diesen vom Wahnsinn retten.
Und brüllend aufeinander stießen die Legenden,
Um den König zu befreien von seinen dunklen Ketten.
Der schwarze und der weiße Drache sich anbrüllten
Und ihre Flammenstrahlen die Halle ausfüllten.
Die Bestien kämpften mit ihren mächtigen Pranken
Und ihre großen Leiber zertrümmerten die hohen Säulen.
Das Brüllen und Beben brachte den Saal ins Wanken;
Die Drachen spien Feuer und schlugen die Schwänze wie Keulen.
Und im Antlitz der Drachen schlugen die Brüder ihre Schwerter,
Mit Fäusten und Tritten und Schlägen immer härter und härter.
Drachenblut beschmierte des Thronsaals Gemäuer,
Denn die Bestien sich grausam bissen und schlugen.
Und die Flammenstöße verstärkten die Feuer.
Die Säulen die Decken schon bald nicht mehr trugen.
Und dann stürzten die hohen Mauern donnernd ein,
In einer Staubwolke fiel gewaltiger Stein.
Über der Halle wurde der blaue Himmel frei,
Und die Drachen öffneten ihre mächtigen Schwingen.
Sie erhoben sich aus dem Staub mit lautem Geschrei,
Und unten schlugen die Brüder noch immer die Klingen.
Und die Königsstadt versank in einem Flammenmeer,
Ertranken im Feuer die Bewohner und das Heer.
Da durchtrennte das Schwert des Königs rechte Hand
Und seine Waffe ging zu Boden und es tropfte Blut.
Keuchend und spuckend stürzte er vor einer Wand
Und in seinen Augen erlosch die blindmachende Glut.
Der Bruder brachte seinen eigenen Bruder zu Fall,
Den Himmel erfüllte ein ohrenbetäubender Knall.
Die Rebellen zogen siegreich durch die Straßen.
Rauchwolken mit Staub und Asche erfüllten die Luft.
Die Feuer sich tief durch die Ruinen fraßen
Und die Stadt war erfüllt von einem schrecklichen Duft.
Es stapelten sich Berge aus verkohlten Leichen,
Ließ sich das Bild der Stadt nur mit Hölle vergleichen.
Das einst so große Königreich fand sich am dunklen Ende.
Dörfer und Städte ausgebrannt und blutgetränkt das Land.
Es folgte auf die Tyrannei eine große Zeitwende,
Und Thron und Krone fanden sich bei einer neuen Hand.
Die Macht jedoch wird oft missbraucht und verdunkelt das Herz
Und Zeiten wiederholen sich und mit ihnen der Schmerz.