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Gedichte über Krankheit - Seite 105


Der Kritikaster ist ein Mann

Der Kritikaster ist ein Mann

Der Kritikaster ist ein Mann,
Der Mitmenschen treibt in die Qualen,
Weil er leider nicht anders kann:
Er sieht ja immer nur Rivalen!

Neidhammeleien sind Pläsier,
Er sucht Kumpane sich im Netz,
Damit sein EGO wird zum WIR,
Denn er liebt ja das Schwarmgehetz.

Selten erlauben das die Foren,
Dass ständig sich einer aufmantelt,
Um dort nur wildernd zu furoren,
Den Ruf der Mitmenschen verschandelt.

Faire Foren werfen ihn raus,
Denn er ist und bleibt ein Stinker.
Die Guten halten das nicht aus,
Gebärdet er sich doch als Zinker,

Beleidigt, wertet ab auch Dichter,
Weil egoman nur er sich sieht,
Spielt sich so auf zum Weltenrichter,
Weil stets der das Verstehen mied.

Vielleicht ist er im Kopf nicht richtig,
Vielleicht ist er auch seelenkrank.
Der Tropf hält sich so überwichtig,
Verschleudert dabei nur Undank.

Spürt er, dass einer dann mehr kann,
Als er, der alles richtig macht,
Lebt wild aus er den Größenwahn,
Wenn er des Nächsten Werk verlacht.

Er kämpft gegen Windmühlenflügel,
Sieht nicht, dass dies doch keiner will
Und kann sich nur befriedigt fühlen,
Wenn er erreicht sein schäbig' Ziel.

Er gibt zwar die Schatzsuche vor,
Wenngleich nur defizitgefahndet
Er dann haut kräftig ins Kontor,
Weil er die Fehler anderer ahndet.

Lass Dich nicht ein auf Spießgesellen,
Meide fehlende Toleranz,
Suche nach würdigen Quellen
Genieße, was Dein Lebenstanz!

Nicht anders kann der Kritikaster,
Er pflegt ja nur eig'ne Neurosen.
Damit fällt er durchs eigene Raster,
Selbst wenn laut klappert er mit Rosen.

Der Kristikaster ist ein Mann,
Der leider nur sich selber liebt,
Der auch niemals verlieren kann
Und nie den Toleranten gibt.


©Hans Hartmut Karg
2020

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