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Gedichte Über Kopf - Seite 7


"Geisterstunde" am alten Försterhaus

(Eine Geschichte für ganz neugierige Kita-Kinder)

Ich lag in meinem warmen Federbett,
da schlug die Turmuhr schon zum zwölften Mal.
Mir war, als ob mich jemand wach gerüttelt hätt'.
Ich schreckte auf, da saß ein Rabe draußen auf dem Pfahl

und rief mit lauter Stimme in die Nacht:
"He, Freunde! Kommt herbei zur Geisterstunde!"
Da hat es draußen schon ganz fürchterlich gekracht.
Dort stand ein Bär und blickte in die Runde.

Der Zottelbär rief laut."Wo seid ihr alle hier?
Da kam ein Rudel Borstentiere angelaufen.
Ein Grunzen, Schreien, Quieken erklang nun im Revier.
Sie war'n wie wild und rannten sich fast selber über'n Haufen.

Die Familie "Borstel" erschien dann vor dem Försterhaus.
Vater, Mutter, noch mit sieben Kleinen,
die sahen wirklich drollig aus.
Sie tanzten schließlich alle auf den Hinterbeinen!

Der gute Mond blieb wach in dieser Nacht.
Er schickte Mondlichtperlen zu uns'rer Erde runter.
Die haben hier ein Feuerwerk entfacht.
Es wurde hell und machte alle richtig munter.

Forellen sprangen aus dem nahen Bach
und tanzten in der Luft Lambada
und Tschingis Kan kam noch danach.
Ganz richtig Stimmung war da!

Ein grauer Waldgeist tauchte auf,
den hat man allerdings bald angebunden
und eine Kräuterhexe kam kurz darauf.
Die heilte manchem gleich die schlimmen Wunden.

Die Tiere tanzten Rocky-Rock,
da kam ein Füchslein als Schamane,
der heilte einen Ziegenbock
mit hausgemachtem Quark und sau'rer Sahne.

Wo Vögel singen, dort im Ried
und aus dem grünen Reich der feuchten Sümpfe
erklang ein wirklich schönes Lied
vom Sängerchor der netten, kleinen Schlümpfe.

Die Waldohreule saß ganz still und stumm
auf einem hohen Ast der dunkelgrünen Fichte.
"Dort sitzt ein Geist!" ging es herum,
doch bald war dies Gerücht zu Nichte.

Das plusterweiche Federkleid,
der Puschelkopf mit seinen wunderbaren großen Augen,
so ein Verdacht war nicht gescheit,
und ein Gespenst kann im Vergleich dazu nichts taugen.

Die eine Stunde war bald leider rum.
Der dicke Brummbär schlug auf ein Stück Eisen.
Es machte laut und richtig hörbar "bumm"
Das sollte Schluss und Abschied heißen.

Die "Geisterstunde" war sehr schön.
Sie war lebendig und dennoch friedlich.
Gespenster waren nicht zu seh'n.
Die Tiere trennten sich ganz gütlich.

Und auch der Mond auf seiner Himmelsbahn,
er grüßte sie nochmal und eilte schleunigst weiter.,
Das hat den Tieren sichtbar gut getan.
Sie waren diesmal seine nächtlichen Begleiter.
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Drohnenjagd

Schiller schrieb dereinst den „Tell“,
der schoss mit seinem Pfeil sehr schnell.
Und sein Sohn, der arme Tropf,
trug einen Apfel auf dem Kopf.
Jeder sah den Schützen kommen,
der den Pfeil hat aufgenommen.

Man hätte zu ihm rennen können,
die Pfeile vernichten und verbrennen.
So wär die Gefahr auch überstanden,
doch sich keine Gegner fanden.
Alle müssten darüber toben,
doch alle Schillers Aktionen loben.

Anselm Weber sich nicht schonte
und Schillers Zeilen noch vertonte:
„Mit dem Pfeil, dem Bogen
durch Gebirg und Tal,
kommt der Schütz gezogen
früh am Morgenstrahl.“

Jahrhunderte sind vergangen,
in denen neue Waffen gelangen.
Heute einen Apfel auf dem Kopf,
wäre ein veralteter Zopf.
Eine Briefmarke auf den Hut geklebt,
gewährt, dass man nicht lange lebt.

Um Menschen und Waffen zu schonen,
entwickelte man die Drohnen,
Fluggeräte mit mehreren Luftschrauben,
die jedes Luftmanöver erlauben,
wenig Strom oder Sprit kosten
und wegen stabiler Plaste nicht rosten.

Sie fotografieren nicht nur zum Gaffen,
sie sind auch gefährliche Waffen.
Sie können unmögliche Dinge tragen,
sich in enge Häuserschluchten wagen.
Da sie sehr leise sich bewegen,
sie wenig Aufmerksamkeit erregen.

Eine Firma an Sicherheit dachte
und Drohnen Abwehr zum Patent machte.
Mittels Scanner und mobilen Glocken
lässt sich die Steuerfrequenz entlocken,
zu zwei Gravitationsringen erregen,
die dann jeden Stromerzeuger zerlegen.

Noch ist alles geheim und als Modell,
doch die Entwicklung geht schnell.
Noch dienen sie als Tempoblitzer
und als Maut Verfolgungsflitzer.
Ich breche nichts über das Knie,
drum verrate ich die Firma nie.

06.11.2016 © W.R.Guthmann
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