300 Panzer rollten durch den Sand.
sind des Friedens Unterpfand.
Die Panzer rollen durch die Welt
bis zu dem Manöverfeld.
Sie fahren durch bewohntes Gebiet,
es knirscht, weil stählern jedes Glied.
Da die Strecke als Training lang genug,
fuhren Panzer und Mannschaften mit dem Zug.
Die Lokomotive pustete sehr,
denn 300 Panzer sind etwas schwer.
Das Entladen ging sehr schnell,
es wurde draußen langsam hell.
Keine Pfützen , keine Pampe,
am Ende die mobile Laderampe.
Einige Meter abwärts fahren
hatten sie geübt seit Jahren.
Den Koloss auf der Stelle drehen,
gleich wird er auf der Straße stehen.
Noch dreht er auf Schotter und Sand,
wo früher das zweite Gleisbett stand.
Der erste Trupp muss Platz jetzt machen
und lässt seine Motoren krachen.
Kurze Funksprüche an alle gehen,
beim Führungsfahrzeug Flaggen wehen.
Die Motoren heulen laut auf,
der Kolonnenmarsch nimmt seinen Lauf.
Kaum ist das Marschtempo erreicht,
der dritte Panzer plötzlich schleicht.
Als er hält, springt alles raus,
lädt noch schweres Werkzeug aus.
Als nämlich der Motor gleichmäßig lief,
drehte irgendetwas ziemlich schief.
Wie beim Tausendfüßler das Holzbein klickt,
hat es bei jeder Kettenumdrehung getickt.
Der Ladeschütze hat es gehört,
weil ihn keine Panzerhaube gestört.
Er tippte und sah nur den Fahrer an
und der las von den Lippen: “Halt an“.
Der Fahrer machte einen großen Schritt,
der mächtig auf die Bremse tritt.
Der Panzer wippte noch vor, zurück,
die Luke öffnete sich ein Stück.
Die ganze Mannschaft Werkzeug bringt
und damit auf die Erde springt.
Mit Hammer, Meißel und einem Keil
bearbeitet man ein Kettenteil.
Plötzlich hob einer beide Hände
und hielt ein Schienenteil ins Gelände.
Einem Zivilisten fehlt vielleicht der Glaube,
aber den Panzer quälte eine Schraube.
Die einst samt Schiene Räder lenkte
und ohne Aktion fast ein Kettenglied sprengte.
Die alte Schraube man ins Panzermuseum nahm,
der Ladeschütze ein Lob vor der Front bekam.
14.08.2019 © Wolf-Rüdiger Guthmann