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Gedichte über Konflikte - Seite 19


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Die Krähenplage

Seit Jahren ist in Stadt und Land
die Krähenplage uns bekannt.
Es ist schon eine große Not,
das laute Krächzen und der Kot.
Kaum ist das Klima nicht mehr eisig,
schon sind die Krähen äußerst fleißig.
Sie bauen eifrig Nest an Nest
und feiern lautstrak Hochzeitsfest.
Für Krähen ist das gut und löblich,
jedoch der Lärm der steigt erheblich.
Selbst Tierliebhaber zuweilen schwanken
zwischen Geduld und Mordgedanken.
Da hilft kein Jammern und kein Maulen,
die Krähen kann man nicht vergraulen.
Und außerdem sind sie geschützt;
wer weiß schon, wem das wirklich nützt.
Und weil so Mancher sie verflucht,
hat er mit Steinen es versucht.
Mit Laserstrahl und Flitzebogen
ist man schon in den Kampf gezogen.
Derart brutale Kampfmethoden
hat der Naturschutz streng verboten.
So ließ der Stadtrat ganz bescheiden,
die Bäume etwas kürzer schneiden.
Um es gleich deutlich klar zu machen:
Die Krähen bogen sich vor lachen.
Sie fanden das zwar unerhört,
doch letztlich hat sie’s nicht gestört.
Nun weiß inzwischen jedes Kind,
dass Krähen äußerst clever sind.
Und unbestritten offenbar
ist das selbst auch den Krähen klar.
Denn sie erkannten mit der Zeit
die menschliche Unfähigkeit
und fassten schließlich den Entschluss,
dass man den Menschen helfen muss.
Die Weibchen die alleine brüten
und wochenlang das Nest behüten,
-was zugegeben lästig ist-
die griffen deshalb zu `ner List.
Die Population nicht mehr zu steigern
woll’n sie das Brüten ganz verweigern.
Sie sitzen nicht mehr in das Nest;
der kalte Wind besorgt den Rest.
So ist der Weibchen Anwendung
so quasi eine Abtreibung.
Der Mensch bemerkte erst auf Dauer:
Die Krähenvögel sind halt schlauer.
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